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5. Februar 2014 3 05 /02 /Februar /2014 21:16

 

 

Bald sind die letzten Shows vorbei und etwas, was ich vermissen werde, sind die vielen Begegnungen mit engagierten Leuten. Vor allem war es spannend zu sehen, wie viele Menschen sich persönlich für nachhaltige Projekte einsetzten wollen.
Eigentlich gibt es viel zu viele Beispiele und tolle Personen, als dass ich sie hier alle erwähnen könnte. Es gibt aber auch ein paar persönliche Highlights, welche ich nicht vorenthalten will.

- Alessandro Ghiani hat mir von einem Projekt erzählt, indem sie probieren Fahrräder unter die Leute zu bringen, welche vor allem aus Bambus gebaut sind. Die Idee ist nicht ganz neu, anscheinend gab es schon vor hundert Jahren die ersten derartige Geräte. Nun wir der nachwachsende Rohstoff wieder beliebter und sehr schick verarbeitet.  http://www.thebamboo.net/

 

- Meret Latscha hat mir von ihrem Engagement erzählt von einem Verein, welcher sich in Zürich Gemüse von Biobauern organisiert, welches nicht gut genug für den Massenmarkt ist. Die Produkte werden dann im eigenen Laden gegen Kollekte verkauft. Spannende Eigeninitiative im Kleinen. http://www.biofuerjede.ch/

 

- Stefan Pfander vom Kulturnetzwerk vivamos.ch hat schon verschiedenste Ideen unterstütz. Eine spannende Zusammenarbeit entstand mit Biovision von Dr. Hans Rudolf Herren. Mit biologischer Schädlingsbekämpfung hat man so eine Hungersnot abgewendet, an welcher sonst bis zu 20 Millionen Menschen gestorben wären. Spannende Eigeninitiative im Grossen.

 

- Die 74 jährige Erika S. hat mir an einer Show ein paar Blätter zugesteckt. Auf der Heimreise vertiefte ich mich in das Tagebuch einer Reise von ihr, welche sie 1962 gemacht hat. So viele Situationen habe ich genau gleich erlebt wie sie damals vor über 50 Jahren. Andere Sachen haben sich in Skandinavien extrem verändert. Sie hat mir erlaubt den Erlebnisbericht hier zu veröffentlichen. Habt keine Angst vor der Länge, die 10 Seiten habe ich in wenigen Minuten verschlungen. Viel Spass bei der Lektüre:



Per Autostop durch den Norden (anno 1962)

 

Als junges Mädchen arbeiteten meine Freundin  und ich einen Sommer lang als Mädchen für alles in einem Hotel in Dänemark. Zum Saison­ende be­schlossen wir, die Gele­genheit zu nutzen und noch eine Nord-Autostopp-Reise anzu­hängen.

 

Am ersten Reisetag fahren wir mit der Fähre hinüber nach Hälsingborg, Schweden. Dort stehen wir lange Zeit am Strassenrand, winken und winken, aber alles fährt stur an uns vorbei. "Komisch", sagt Esthi, " sonst ging es doch immer so gut mit Stoppen - was ist denn heute los?" Endlich nimmt uns jemand ein Stück mit und erklärt uns, dass gegenwärtig eine Kampa­gne gegen au­tostoppende Mädchen im Gang sei. Das verstehen wir nun gar nicht, Mädchen sind doch viel ungefährlicher als  Burschen...

Mitten in einem grossen Wald muss ein Förster, der uns mitgenommen hatte, abschwenken. Er lässt uns ausstei­gen und schenkt uns zum Abschied ein paar Äpfel, die uns sehr willkommen sind. Mampfend stehen wir zwi­schen den dunklen Tannen. Viele Autos brausen vorbei, aber keiner will bremsen. Plötzlich bremst ein VW und kommt rückwärts angefahren. "Bernina" steht gross am Auto. Leider ist dann eine Unterhaltung nicht möglich, denn der Lenker spricht nur Schwedisch, dies aber pau­senlos. Schliesslich zeigen wir in einem Moment der Stille auf uns und sagen "Schweizer", dann deuten wir auf ei­nen Nähmaschi­nen-Prospekt und sagen ebenfalls "Schweiz". Da hat er die grösste Freude, und zum Ab­schied will er Esthis Schweizerfähnchen, das in ihrer Rei­seta­sche steckt.

"Do you speak english?" fragen wir den nächst An­halten­den. Das tut er, denn er ist Engländer, ge­schäftlich unter­wegs. Selten hatten wir so eine an­regende Unter­haltung. In Jönköpping suchen wir alle eine Unter­kunft, der Gent­leman auf dem Zelt­platz und wir in einem Hotel. Am nächsten Morgen fahre er direkt nach Stockholm, ob wir mitfahren möchten, sagt er zum Abschied. Schade, aber lei­der Gottes haben wir einen grossen Umweg vor, da in Boras postla­gernde Briefe auf uns warten.

Schon um halb 8 Uhr morgens sind wir ausserhalb der Stadt, wieder werden wir ein Stück weit mitge­nommen, erneut stehen wir mitten in einem Wald, das wird uns in diesen waldigen Gegenden noch öfters passieren. Es ist neblig und kalt. So begin­nen wir zu wandern, obwohl das Gepäck nicht ge­rade leicht ist und es bergauf geht. In der Ferne erblicken wir ein Gestell zum Milchverladen. Wir genehmigen uns eine kleine Rast, und siehe, kaum sitzen wir dort, hält das erste Auto an. Zwei junge Männer neh­men uns mit und während der Fahrt kommt aus, dass der Mitfahrer ein Oesterreicher ist.  In Boras führen sie uns vor die Post, wir gehen hinein, um unsere Briefe abzuho­len. Während wir am Schalter stehen, beschleicht uns naive Zeitgenossinnen plötz­lich ein Unbehagen. Unser ganzes Gepäck ist im Auto, samt Pässen und Geld... Die Beiden haben aber auf uns gewar­tet und unser Vertrauen wurde nicht miss­braucht.

Trotz der schnöden Propaganda kommen wir nun zügig weiter. Die Landschaft ist lieblich, Hügel, Wälder, Birken, viele kleinere und grössere Seen und schönes Wetter.

Die letzten 400 Kilometer bis Stockholm dürfen wir mit ei­nem äussert liebenswürdigen Herrn  zurücklegen. In Oer­ebro möchte er schnell seine Mutter besuchen, sagt er. Diesmal lassen wir wirklich ohne dummes Gefühl alles im Auto, ein so netter Mann kann nicht schlecht sein. Und pünktlich auf die Minute kommt er zur verein­barten Stelle. Es dunkelt schon, der Fahrer steuert gut und schnell sein Auto dem Ziel entgegen. Um 21 Uhr fahren wir in Stock­holm ein und der Fahrer bringt uns zum "Jugi-Schiff", aber leider ist alles besetzt. Doch er lässt uns nicht ste­hen und führt uns zum Bahnhof, wo wir in der Touri­sten­in­formation die Adresse einer andern Jugi erhalten. Auch dorthin bringt er uns noch. "Hier ist meine Karte, falls sie irgendwie in Schwierigkeiten sind, rufen sie mich an."

"Die Finnen sind die nettesten Menschen der Welt", er­zählt eine junge Oesterreicherin, die ganz allein in Suomi herum­reis­te, und die Aussichten zum Stoppen seien ein­fach ideal.

Während die andern noch schlafen, packen wir frühmor­gens unsere Sachen im Korridor. Doch, o Schreck, das Schiff nach Finnland geht erst um 18 Uhr abends. Wir besorgen uns die Fahrkarten und stellen das Gepäck im Bahnhof in ein Schliessfach. Getrost schlendern wir durch die Grossstadt und geneh­migen uns eine Kanalrundfahrt. Zeitig sind wir wieder im Bahnhof und stehen vor unseren Schliessfächern. Ich stecke den Schlüssel ein - und er­starre. Ich schliesse meine Augen und schaue nochmals hin. Aber kein Zauberer hat in­zwischen mein Gepäck hineinbefördert. "Was ist?" fragt Esthi ahnungslos, ihre Tasche herausziehend. "Es ist alles weg" stammle ich. Meine erschreckte Miene bewog einen vorübergehenden Deutschen, uns zu erklären, dass dies öfters vorkomme. "Man mietet ein Fach, lässt sich einen Zweitschlüssel giessen und leert später das Fach so oft man will." Ich solle sofort zur Bahnhofpolizei, riet er noch. Doch diese schic­ken mich zur Gepäcksaufbewahrung und schon von weitem sehe ich mein rot-weisses Schweizer­fähnchen mir entgegenleuchten. Keine Spur also von Diebstahl - im Gegenteil! Ich hatte nämlich mein Gepäck ins Fach 66 gelegt und das Fach 67 abge­schlossen. "Da kommt sie ja mit ihren Klamotten" ruft unser deutscher Berater. In der Zwischenzeit hat­ten er und zwei andere deutsche Jungs Esthi mit Schauergeschichten aus der Stockholmer Me­tro­pole unterhalten. Er war wohl fast etwas ent­täuscht, dass diese Story so gut ausging.

Dann wird es Abend und wir begeben uns an Bord. Es ist wirklich grandig, durch die Meeresärme von Stock­holm ins offene Wasser zu fahren. Die Sonne ver­sinkt glühend rot hinter den Häusern und lange sit­zen wir noch an Deck. Leider hat unsere Kabine kein Bullauge, dabei hat­ten wir es uns so schön ausgemalt, frühmorgens aufs Wasser zu schauen. Da die Kabine nicht billig ist, wollen wir etwas fürs Geld und liegen schon um 21 Uhr im Bett. Das Schiff gleitet sachte übers grosse Wasser und die Papiersäcke neben dem Bett bleiben unbenützt. Schon um halb 6 Uhr werden wir geweckt. "Was ist, wir sollten doch laut Fahrplan erst um 8 Uhr an­kommen?!" Auf Deck lacht uns strahlende Sonne entgegen. Links und rechts kleine Inselchen, und Wald, Wald, Wald. Um sieben Uhr laufen wir den Hafen an, und sind verwundert, dass so viele Leute reisefertig sind. In Turku sollten wir  ja erst in einer Stunde ankommen. Da frage ich die nächste Per­son und erhalte die Antwort, dass dies Turku sei. Schnellstens eilen wir in die Kabine und stopfen alles in die Taschen. Plötzlich geht uns ein Licht auf: In Finnland wird ja die Uhr um eine Stunde vorgestellt!!

An der Bushaltestelle beobachtet uns eine Frau, schliesslich kommt sie auf uns zu und fragt, ob wir Schweizer wären. Da kommt der Bus, wir steigen ein, die Frau be­zahlt für uns und lädt uns ein, zu ihr zu kommen, ihr Mann sei Deutscher und ihre Tochter, die in Hannover stu­diere, sei gerade zu Hause in den Fe­rien. Sie hätten ein Haus am Meer und eine Sauna und wir könnten ja mor­gen weiterreisen. "Sauna!" flüstere ich Esthi zu und wir beide schütteln uns... denn dies ist uns unbe­kannt. Hinter ein paar Tan­nen liegt ein  herziges kleines Haus, umgeben von Blumen, Felsblöcken und Wiesen, davor das tief­blaue Wasser, spiegelglatt und ruhig, der Meeres­arm ist hier nur einige Meter breit, denn wir befinden uns auf ei­ner der vielen Insel­n, vor der Küste von Turku.

Wir werden mit Tee und belegten Broten verwöhnt. Zwei Arbeiter, die den Keller aushoben, essen mit uns und vernehmen mit ehrfürchtigem Staunen von unserern Rei­seplänen. "Jaja, die heutige Jugend.." meinen sie.

"Hannele" stellt sich die Tochter vor und streckt uns die Hand entgegen. Wir fragen uns gegenseitig et­was aus und vernehmen, dass uns demnächst ein Kol­lege mit ei­nem Motorboot abholen komme. Zwi­schen den Inselchen herumpfurrend, sehen wir viele Ferienhäuser, neben je­dem steht ein Sauna­häuschen. "Wollt ihr nicht baden" fragt Hannele arglos. Doch uns scheint das Wasser - es ist im­merhin September - kalt, und so sagten wir schnell, dass wir keine Badehosen dabei hätten. "Das braucht man hier nicht, es ist ja niemand hier." Nackt baden - entsetzte Gesichter unsererseits. Niemals! "Es gibt heute schon noch Gelegenheit", grinst Hannele vielsagend.

Später fahren wir mit einem Ruderboot zu einem Fisch­netz hinaus, das von Hannele sorgfältig untersucht wird. Ein einsames Opfer zappelt später im Boot. "Den kriegt Papi zum Nachtessen." Ja, dieses Nachtes­sen!! Soviel haben wir schon lange nicht mehr ge­gessen, wir platzen fast. Ein Verdauungsmarsch über Wiesen und Weglein  führt an wildwachsen­den Apfelbäumen vorbei in den Wald, zu einem tie­fen Brunnen mit Quellwasser. Keines der Ferien­häuschen hat fliessendes Wasser, wir füllen daher unsere Kessel und bringen sie ins Haus.

"Und nun zur Sauna" - o Schreck. Mit Handtuch und Toi­letten­täschchen laufen wir zum Hüttchen am Meer. "Es sieht so harmlos aus, doch drinnen ist die Hölle" flüstert Esthi mir zu. Die ungewöhnliche Hitze nimmt uns fast den Atem und der Schweiss strömt aus allen Poren, aber die Angst ist verschwunden. Es gefällt uns sogar. Han­nele steht auf, drückt jedem von uns einen Bade­mantel in die Hand und läuft zum Meer hinunter. Und wir hinterher! Die Badeho­senfrage ist kein Thema, und splitterfa­sernackt springen wir ins kalte Wasser.  "Gehen wir nochmals in die Sauna", frage ich vorsichtig. "Wenn ihr wollt" lacht Hannele. Da habe ich eine Idee. Ich springe schnell hin­auf zum Haus und hole den Fotoapparat. "Alles Unsittli­che verdecken" rufe ich und schon ist die Saunaszene festgehalten. Han­nele freut sich, auf so eine Idee sei jetzt wirklich noch nie jemand gekommen, schmunzelt sie.

Um 22 Uhr liegen wir auf einer riesengrossen Ma­tratze im Dachstock. Es ist tiefe Ruhe und wir überdenken noch­mals den schönen Tag. Durch die Dachlucke sehen wir die Sterne und ab und zu hö­ren wir seltsame Schreie von unbekannten Tieren. "Wenn das so schön weitergeht, will ich gar nicht mehr heim", murmelt Esthi im Halbschlaf.

Anderntags sind wir genau um 12 Uhr in Helsinki und verabschieden uns dankbar von einem jungen Mann, der uns die Strecke Turku - Helsinki mitge­nommen hat. "Soso, nach Hammerfest wollt ihr, da seid ihr aber spät dran." Doch wir denken an un­se­re warmen Strümpfe und Pullover und sind ganz optimistisch.

Die Verständigung mit den Einheimischen ist nicht ein­fach. Mit einem Bus wollen wir zur Stadt hinaus, Richtung Norden, schliesslich klappt es doch. Dort stehen wir dann und lassen den Daumen schnel­len. Lastwa­gen, Busse, selten Privatautos, fahren vorbei, als wären wir Luft. Plötzlich hält einer, doch nach 20 Kilometer muss er ab­beugen. Der nächste Wagen, der hält, ist voll mit Fla­schen beladen. Doch der Fahrer deutet, dass eine von uns dort Platz neh­men muss,  und ich klettere tapfer hinein. Es ist wie in einem Gefängnis, eng und dunkel.

"So, jetzt stoppe ich mal einen Lastwagen" ruft Esthi und schon hält einer an. Wir rennen und klettern in die Kabi­ne. Nach Tampere sind es noch etwa 100 Km und wir beschränken unser sonst munteres Geplapper auf ein Minimum, um den Fahrer nicht aufzuregen. Herrlich ist es, da oben in der Kabine hat man eine herrliche Sicht in die schöne Land­schaft. Viele malerische Gewässer ver­setzen uns in Hochstimmung. Bei einer Tankstelle erhal­ten wir noch ein Coca-Cola, das wir dankend annehmen, denn 'Studenten' haben ja kein Geld, und als Stu­denten werden wir überall angesehen.

In Tampere schreiben wir uns in der Jugendher­berge ein und spazieren dann in der Stadt. Wir wundern uns über die vielen jungen Leute auf der Strasse. Man erklärte uns, dass das immer so sei. Plötzlich werden wir von zwei jungen Mädchen an­gesprochen. "Sie waren doch heute in der Jugend­herberge, nicht wahr, was wollen sie denn heute Abend machen? - Kommen Sie doch zu uns, ich lade sie herzlich ein." So lernten wir Maija und Hil­kka kennen. Später sitzen wir in einem gemütlichen Zimmer bei Kuchen und Kaffee. "Mein Freund, den ich in England kennenlernte, ist ein Schweizer, aus Bern" sagt Maija. Sie gibt uns die Adresse ihrer El­tern, deren Heim auf unserer Route liegt, uns sagt, das wir dort sehr willkommen seien, gleich morgen werde sie unsere Ankunft telefonisch an­melden. Im Stillen sind wir uns zwar einig, dass wir nie­mals hingehen würden - zu wildfremden Leuten.. Rovan­iemi liegt ja weit weg, trösten wir uns. An der Türe der Jugendher­berge müssen wir Strafe bezahlen, weil wir zu spät kommen....

Maija und Hilkka schwänzen - trotz unserem Pro­test - die Schule, um uns die Sehenswürdigkeiten ihrer Stadt zu zeigen. Sie führen uns auf den 'höchsten Sandhügel Eu­ropas' und wir geniessen die herrliche Rundsicht von ei­nem Turm aus: Viel Was­ser und viel, viel Wald. Danach besuchen wir ein Freilufttheater mit drehbarer Bühne. "Die Uni­versität müsst ihr unbe­dingt gesehen haben, es ist eine der Schönsten in Finnland." Schon von aus­sen bewundern wir das Gebäude und drinnen be­staunen wir den Luxus. Clubsessel aus Leder, überall Komfort. "Da möchte man am liebsten stu­dieren" murmelt Esthi begei­stert. Im Selbstbedie­nungsrestaurant essen wir inmitten der Studenten ein feines Mittagessen.  In Finnland studie­ren etwa 50% aller Mädchen und Maija kann nicht begrei­fen, dass in der Schweiz nur die Allerbesten höhere Schulen besuchen. "Wir sind entweder zu dumm, zu arm oder zu faul" ist unsere Erklärung.

Unsere Weiterfahrt beginnt wieder mit einem Last­wagen. Der Personenverkehr hier im Norden ist dürftig. Nach 140 km erreichen wir Jyväskylä, der Name dieser Ortschaft hat uns einiges Zungenbre­chen verursacht. Aber hier gefällt es uns nicht, wir wer­den kritisch gemustert, es ist wohl kein Touristenort. Kinder fordern von uns frech "Ta­baki!" und strecken uns die offene Hand entge­gen. Wir beschliessen die sofortige Weiterfahrt frühmorgens.

Und dann gehts stückchenweise weiter. Immer wieder stehen wir mitten im Wald und in uns brennt die Frage, ob wir wohl die nächste Nacht unter Tannen verbringen müssen. Selten kommt ein Auto vorbei, die meisten sind vollbeladen, andere geben Zeichen, dass sie bald ab­schwenken werden. Ein­mal fahren wir ein Stück mit ei­nem Lastauto, dann im Gepäckraum eines Camions, einmal in der fri­schen Luft hinten auf dem Laderaum, zwi­schen Waldarbeitern und Oelkannen. Ein Fleck auf Esthis neuer Jacke will uns noch lange an diese lustige Fahrt erinnern.

Die Strasse zwischen Tampere und Kuopio ist auf der Landkarte mit einem dicken Strich be­zeichnet, allerdings ist sie in Natura alles andere als eine Hauptverbin­dungs­strasse in unserem Sinn. Immer wieder Um­leitungen, Strassen wie Feldwege, ungeteert, staubig, schmal, hol­perig, Berg- und Talfahrten, je­doch vorbei an unzähligen herrlichen Seelein. Oft kilometerlang kein Haus, nur Wald, Birken, Seen.

Ein alter Mann ärgert sich, weil wir ihn nicht verstehen, er schaut uns mit kleinen Schweinsäuglein böse an. Plötz­lich sagt er voller Hass "Saksalainen" (Deutsche). Es nützt nichts, dass wir uns als Schweizer vorstellen. Er funkelt uns böse an, jeder Zoll zeigt Hass. Dieses Auto verlassen wir sehr gerne.

Wie wir da sorglos wieder einmal in einem Auto sit­zen, erblicken wir plötzlich vorn an der Scheibe ein umge­klapptes Täfelchen mit der Aufschrift "Valaa" (oder ähn­lich). "Du, wenn das ein Taxi ist!". sagt Esthi bang. Im Wörterbuch finden wir kein solches Wort. Da wir keine Ahnung haben, wie lange un­se­re Mitfahrt dauern wird, sehen wir uns schon den Garten des Fahrers umgraben, Wäsche waschen oder Holz spalten. Aber mit einem freundlichen "Näkemiin" öffnet uns der Fahrer später die Türe und entlässt uns lächelnd ins Freie.

In einem kleinen Dörfchen besuchen wir einen La­den. Offensichtlich werden wir als verrückt taxiert, denn offene Mäuler und misstrauische Augen be­gegnen uns. Wir kaufen eine Rolle Bisquits und sind froh, dass wir wieder weiter können.

Kuopio heisst das nächste Ziel. Es ist ein kleines, ärmli­ches Städtchen und auch dort liegen wir bald in der Klap­pe. Eine nette Frau führt uns frühmor­gens auf die richtige Strasse zum Norden, weit aus der Stadt hinaus, und muss alles wieder zurücklau­fen. Ein charmanter Forst­meister, der prima Eng­lisch kann, nimmt uns mit. Flotte Musik begleitet unsere Fahrt, so dass wir einen Umweg über Kaja­ani riskieren.

Nicht gerade fidel ist hingegen die Fahrt mit zwei Män­nern "im besten Alter". Obwohl wir kein Wort verstehen, sprechen sie pausenlos auf uns ein. Mit der Karte in der Hand wollen sie uns überreden, mit ihnen nach Kuusamo zu fahren. Ihre Blicke sind uns unangenehm und bei ei­nem Restaurant gelingt es uns, zu entschwinden.

Nass strömt der Regen vom Himmel, und wir stehen in Gottes freier Natur. Nach ein paar hundert Metern Fuss­marsch entdecken wir ein rettendes Dach, mitten im Wald. Hier im hohen Norden stehen ent­lang der Strasse öfters kleine Hüttchen, Milchde­pots für die Bauern tief im Wald drinnen. Gottlob ist es leer. Wir stellen erst unser Gepäck in das ca. 1qm kleine Häuschen, dann schlüpfen auch wir halb kauernd, ans Trockene. Schliesslich hören wir Motorenlärm: Ein Traktor mit einem offenen, mit Stroh beladenen Anhänger, hält an. Wir werden freundlich ein­geladen, mitzufahren. Schweren Her­zens schwin­gen wir uns aufs nasse Stroh und langsam sickert die Nässe durch unsere Hosenbö­den. Nach ein paar Kilometern ist der Spass gottlob zu Ende und eilig streben wir dem nächsten Milch­häuschen zu. Ein Lastwagen bringt uns tropfnasse Mäuse nach Oulu. Leider ist die Jugendher­berge geschlossen, denn es ist ja September und die Zeit der Reisenden ist eigentlich vorüber. So beziehen wir nach einem längeren Fussmarsch in einem Touristenho­tel ein Zimmer und nisten uns häuslich ein, denn wir ha­ben im Sinn, zwei Nächte hier zu bleiben, da dies wieder einmal ein Ort der postlagernden Briefe ist, und der Ka­lender auf Samstagabend steht.

Im Café des Städtchens sind wir die Sensation. Ein paar Soldaten am Nebentisch, wohl aus den dun­kelsten Wäl­dern von Finnland, starren uns an, und alles rätselt, wel­che Sprache wir sprechen. "Saksa" hören wir oft, doch um die Spannung zu steigern, sprechen wir zwischen­durch französisch und amü­sieren uns sehr über die Tat­sache, soviel Aufsehen zu erregen. Nach dem Aufbruch, lachen wir uns draussen fast kaputt über die eigenartige Situation, doch plötzlich fühlen wir uns verfolgt. Und wirk­lich, zwei junge Männer, die uns besonders fixiert hat­ten, gingen uns nach. Am Himmel zieht uns plötz­lich ein selt­samer Lichtstrei­fen in seinen Bann. Dies sei das Nord­licht, erklärt uns der Mutigere der bei­den. Und dann ga­ben wir uns als Schweizerinnen zu erkennen, und in Eng­lisch kommt ein kurzes Gespräch zustande. Aber der Wind bläst kalt übers Land und uns klappern die Zähne. Die ganze Nacht durch klappern dann auch sämtliche Fensterläden und Türen des Hotels, was nicht gerade schlaffördernd ist!

Da in Oulo gerade Jahrmarkt ist, müssen wir un­ser Zim­mer wieder räumen, es ist bereits reserviert. Im feinen Hotel "Arina" fühlen wir uns mit Rucksack und Tramper­kluft zwar etwas deplaziert. Aber unser Zimmer ist gross­artig. Leider ist direkt darunter das Orchester plaziert, und das Schlagzeug behindert den Schlaf erheblich.

Auf der Post erhalten wir immerhin drei Briefe, ei­ner da­von ist von unserer 'Freundin' aus Tampere, mit einer nochmaligen Bekräftigung der Einladung bei ihren Eltern. Sie würden uns erwarten. Da können wir wohl kaum kneifen...

Oulus Geruch darf als stinkend bezeichnet werden. Der Bach, der durch das Zentrum fliesst, mieft ge­waltig. Spä­ter erfahren wir, dass der "Duft" von ei­ner Fischfabrik stammt, die ausserhalb der Ort­schaft liegt.

Unser nächstes Tagesziel ist Rovaniemi. Ein Kerl wie ein Schrank lädt uns zur Mitfahrt ein, und wir geniessen die Fahrt und die schöne Begleitmusik. Das Landschaftsbild ist einzigartig.  Es verändert sich, je nördlicher wir kom­men. Links fliesst der Kemijoki, ein breiter, ruhiger Fluss, die Wälder wer­den nied­riger, die Bäume und Tannen dünner, und karge Wiesen, mit Felsblöcken besäht, säu­men die Strasse. Bei einem Café spendiert uns der Chauf­feur einen Drink. Dann fahren wir schweigend wei­ter, begleitet von klassischer Musik, Volksliedern (sogar "Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren"), auch fran­zösische, englische Melodien, leider in ei­ner enormen Lautstärke, die unser Trommelfelle etwas strapaziert.

Mittags um 14 Uhr werden wir vom flotten Fahrer direkt an der Haustüre unserer Gastfamilie ausge­laden. Zaghaft steigen wir die Treppe zum ersten Stock hoch. "Wahl­grén" steht am Klingelknopf. Die Dame des Hauses nimmt uns freundlich in Emp­fang und heisst uns willkom­men. In der Stube wer­den wir einem Damenkränzchen vorgestellt und genieren uns etwas über unsere Aufma­chung. Schon dampft der Kaffee in unseren Tassen und leckerer Kuchen wird uns serviert. Kauend und schluc­kend beantworten wir alle Fragen. Es gab ja bisher nur zu rühmen in diesem Land. In Finnland fühlt man sich sofort zu Hause, ich möchte jemand sehen, der von die­sen Menschen und dem Land nicht begeistert ist!

Es steht uns ein nettes Zimmer zur Verfügung und selbst baden dürfen wir und fühlen uns danach wie neu gebo­ren.

Später bekommen wir ein wundervolles Essen ser­viert und dann werden uns Fotos von der Familie, von Rovan­iemi und der Verwandtschaft gezeigt. Mit dem Auto wer­den wir in die Stadt chauffiert, wo uns der Sohn die Se­henswürdigkeiten zeigt und uns zu Heidelbeerkuchen einlädt. Rovaniemi ist eine mo­derne Stadt, nach dem 2. Weltkrieg, welcher 4/5 der Häuser zerstörte, wurde alles neu aufgebaut.

Fröhlich wandern wir heimzu, doch schon holt uns Papa Wahlgrén ab und lädt uns ins Auto ein. Bei dieser Gele­genheit erkundigen wir uns nach einer Busverbindung nach Hammerfest. Das Stoppen wird ja immer schwieri­ger und das Wetter ist auch nicht mehr freundlich.

Wenig später bekommen wir die Nachricht, dass wir mit einem Bekannten der Familie 200 Km weit mitfahren dürfen. Glück muss man haben! Frau Wahlgrén teilt uns mit, dass ihre Nachbarin sehr interessiert an uns sei, ob wir bei ihr Kaffee trinken möchten. Frau Vikmann ist Eng­lischlehrerin, so heisst es nun, die besten Kenntnisse hervor­zuho­len. Die Dame ist eine vollendete Lady und das Haus ist äusserst stilvoll eingerichtet. Es er­scheint ein Sohn, dann noch einer. Die Burschen setzen sich still in eine Ecke und hören unserer Konversa­tion zu. Wir sind etwas befangen, aber mit der Zeit finden wir es lustig, wie wir ausge­quetscht werden. Die belegten Brötchen schmec­ken herrlich, der selbstgebackene Kuchen auch. Esthi hat etwas Mühe, den Zucker mit der Zucker­zange aus der Schale zu fischen, denn der Zucker ist fast dicker als der Zwischenraum der beiden Fangarme. Doch der gute Junge mit der Zucker­schale hält geduldig aus und Esthi fischt und fischt.

"Kam, sah und siegte", ist Esthis Kommentar zu unserem Rovaniemi-Aufenthalt. Im Zimmer steht ein Blumen­strauss auf dem Tisch und ein Krug mit herrlichem Sirup, frische Handtücher und zwei be­queme Betten - Herz was willst du mehr. Dann noch die Aufforderung, so lange zu liegen, wie wir wollten. Wir fühlten uns paradiesisch. Beim Ein­schlafen nehme ich mir vor, künftige Gäste ebenso zu verwöhnen.

Mit Papa Wahlgrén dürfen wir nach dem Frühstück in die Stadt fahren. Wir schlendern durch die Strassen und beäugen die Schaufenster. In Rova­niemi werden die berühmten finnischen Dolche hergestellt, doch wir haben solche schon in Helsinki erstanden. Hier sind sie nicht etwas günstiger, nein, im Gegenteil. Trotzdem erstehen wir nochmals ein paar als Souvenirs. Esthi erfreut sich an einer Lap­penkappe, wobei sie allerdings zu spät ent­deckt, dass sie eine für Männer erwischt hat.

Nach dem Mittagessen kommt der Abschied. Herr Wahl­grén hat uns freundlicherweise noch extra ein Certifikat ausstellen lassen, worauf bestätigt ist, dass wir den Po­larkreis überschritten haben, was zwar noch vor uns liegt. Auch ein Büchlein von Ro­vaniemi erhalten wir. Die Mutter steckt uns ein Pa­ket mit Brot, Käse und Karotten zu. Vasa, der Sohn, benützt seine Pause, um aus der Schule schnell abzuzischen und uns adiö zu sagen.

Frau Vikmann flüstert uns zu, dass unser Fahrer englisch könne, sie selbst habe ihn gelehrt. Doch der gute Mann ist äusserst schweigsam. Beim Po­larkreis hält er an und fordert uns auf, das Ereignis zu fotografieren. Ein Ereignis ist es sicherlich, denn als wir die Bescheinigung erhielten, drückte man uns die Hand und wünschte uns Glück. Vielleicht wegen der Bären und Wölfe, die es in diesen Wäl­dern noch gibt...!?

Jetzt sind wir in Lappland, dem Land der bunten Trachten und Rentiere. Aber wo sind letztere? Wir spähen auf­merksam herum. Plötzlich halten wir an und Esthi schreit: "Dort  - dort hat es Rentiere." Stolz und neugierig stehen sie am Strassenrand, zwei grosse, schöne Rentiere, mit ganz anständi­gem Geweih, starr und unbeweglich. "Klick" macht meine Kamera, und wir fahren weiter. Später se­hen wir nochmals drei Ren. Aber Lappen, solche in Tracht, sind anscheinend ebenso rar, wie Schwei­zer in Landestrachten.

Karger Boden, flechten- und moosbewachsene, magere Tännchen, Birken, dann und wann ein munteres Bäch­lein. Vereinzelte Häuser aus Holz, weisse, schwarze und dunkelbraune Kühe. Hie und da ein Pferd, an einem Pfahl angebunden, aber keine Rentierherden. "Kommt alles noch" trösten wir uns gegenseitig. "Hast Du übrigens bemerkt, dass die hiesigen Kühe keine Hörner haben?" frage ich Esthi. "Scheint hier nicht Mode zu sein" erklärt sie mir.

Schon sind die 200 Km gefahren und wir stehen vor un­serem Ziel, einem grossen Gasthaus, das  unser vorge­sehenes Nachtlokal ist. Wir laden unser Gepäck aus und bedanken uns herzlich. In der Wirtschaft trinken wir Kaf­fee und schreiben Karten, eine sehr teure Angelegenheit in Finnland, aber man will ja später keine Vorwürfe er­halten.

Dann streichen wir im Wald neben dem Haus herum, jeder Schritt federt, und es ist, als wandle man auf einer dicken Schaumgummimatte. Plötz­lich ein naher Schuss, da kehren wir um, nicht, dass man uns mit einem Elch verwechselt.

An der Strasse wartet ein Tramper auf Mitfahrgele­gen­heit. Wir plaudern fünf Minuten mit dem deut­schen Bur­schen, da hält ein Auto - und weg ist er.

Abends beim Nachtessen sind wir wieder die Exo­ten. Die Gäste verändern teilweise ihre Sitzlage, um uns besser anstarren zu können. Hier im hohen Norden ist im Sep­tember die Zeit der Touristen vorbei. Niemand ausser uns spricht auch nur ein Wort, alles lauscht gebannt unseren Worten, jede Bewegung wird registriert. Es ist recht un­angenehm und bald ziehen wir uns ins rettende Gemach zu­rück. Dort gibts einen grossen Ofen, auch genü­gend Holz, aber kein Feuer. Mit mühsam zusam­mengerafften Papierabfällen  bringe ich das Holz zum Brennen, aber die Folge davon ist ein grauen­hafter Qualm. Gottlob hilft uns die Serviertochter hustend aus der Klemme.

Am Morgen weckt uns ein gleichmässiges Rau­schen, wirklich - es regnet. Dabei war es gestern so schön. Unter dem Vordach des Hauses warten wir anderthalb Stunden, doch nur ein einziges Auto fährt - vollbesetzt - in die ge­wünschte Richtung. Im Restaurant fragen wir nach einem Postauto, in ei­ner Stunde kommt eins. An der Bar holen wir einen Kaffee und warten. Da hält ein Bus vor der Türe, der kommt vom Norden her. "Grüezi" sagt jemand und vier junge Männer treten ein. "Grüezi" erwidern wir er­staunt lachend. Grinsend kommen sie auf uns zu und setzen sich zu uns. Sie haben eine Viertel­stunde Aufent­halt und wir geniessen die Plauderei mit ihnen, zwei von ihnen sind Deutsche, einer kommt aus Bern, der vierte aus Zürich. Der Berli­ner, mit dem wir ge­stern am Stras­senrand ein paar Worte wechselte, habe sie orientiert, dass hier zwei Schweizerinnen seien. Es sei übrigens sehr kalt im Norden und in Trondheim hätte es sogar geschneit letzte Woche. "Und wenn mich ein Auto hinauf und wieder zu­rück­führen würde, ich ginge nicht mehr, schon die Erinnerung lässt mich schlottern" erklärte der Ber­ner. Nun, zum Frieren muss man nicht weit, die Gaststube ist eiskalt, obwohl es in Finnland si­cher genü­gend Holz zum Feuern gibt und zwei Riesen­öfen im Lokal stehen...

Das Postausto fährt weiter und wir sind wieder al­lein mit den stummen Männern, die ausdruckslos vor dem Glase sitzen. Draussen regnet es immer noch und der Himmel ist grau und dunkel. 12 Uhr - wo ist das versprochene Postauto? Endlich, mit et­was Verspätung können wir einsteigen.

Der Bus ist sehr komfortabel, doch dies ist nötig, denn die Strasse ist holperig und die Fahrten sind weit. Vorn neben dem Chauffeur sitzt der Konduk­teur, der nebst dem Bil­letausgeben noch eine be­sondere Aufgabe hat: Er rollt die vor ihm liegenden Zeitungen und Briefe bündelweise zusammen und bindet ein Schnur herum. Wenn an der Strasse ein "Postkasten" in Sicht ist, verlangsamt der Fahrer die Fahrt und der Kondi  öffnet die Türe und wirft in geschicktem Schwung das Bündel in den Bretter­ver­schlag. Jedesmal beobachten wir staunend, dass es nur Treffer gibt.

Eine zweistündige Fahrt über Hügel und Wälder, bergauf, bergab, und wir sind in Ivalo. Es ist ein kleines Dörfchen aus lauter Holzhäusern, mit Rie­senpfüt­zen auf Strassen und Plätzen, sonst nichts. In der Keskus-Baari warten wir auf den Bus, der uns nach Inari bringt. Am Tisch nebenan sitzen zwei junge Männer und gerade höre ich einen sa­gen "may be swiss". Ich gehe an die Musikbox und bald singt der Freddy "Junge, komm bald wieder".

Nun ist unser Bus angekommen und beim Hinaus­gehen entdecken die Burschen unser Schweizer­fähnli. Der eine von ihnen ist Australier, der ein Jahr in der Schweiz war, der andere ein Finne, der prima Englisch kann. "Das isch doch en Saich" sagt plötzlich der Amerikaner, was uns natürlich in Ge­lächter versetzt. In Inari sagt er "uf Wie­derluege", denn er wird bei seinem finnischen Kollegen woh­nen.

Weil es wirklich kalt ist, wollen wir so schnell als möglich die Jugendherberge finden, doch eine sol­che gibt es weit und breit nicht. An einem Haus steht gross "Zimmer für Reisende", gottlob können wir deutsch. Das uns zuge­wiesene Zimmer weist beim Betreten wohlige Wärme auf. Im Raum ne­benan liegt auf dem Bett ein junger Bursche, die Türe ist geöffnet. Ich frage ihn, ob man irgendwo et­was zu essen bekommen könne. Er kommt aus Deutschland und erzählt, dass er ebenfalls von dem Ber­liner unterrichtet wurde, dass zwei Schwei­zerinnen im Anmarsch seien. Bei dieser Gelegen­heit erfahren wir dann noch, dass die Jugendher­berge zwei Häuser weiter vorne liege, aber sehr kalt und ungeheizt sei.

Die Aussicht vom Zimmer ist einmalig. Inzwischen ist das Wetter prächtig geworden. Ein tiefblauer See liegt vor uns, doch der Hunger treibt uns aus dem Haus. In der Dorfbeiz schliessen sich die Ausländer zusammen und wir haben ein paar nette Plauderstündchen, und weil das Beizli um 22 Uhr schliesst, setzen wir die Unterhaltung im Gasthaus fort. Unter der dünnen Wolldecke können wir uns kaum erwärmen, jaja, wir sind im hohen Norden.

Dunkler Himmel, teilweise Regen, der einzige Bus nach Hammerfest sei um 7.15 Uhr abgefahren, vernehmen wir. Nun, Inari ist sehr schön, bleiben wir halt noch einen Tag. Wir dürfen das warme Zimmer der Burschen benützen und lesen, schrei­ben, sit­zen, plaudern. Um 14 Uhr gehen wir ins Restaurant und verlangen die Speisekarte. Leider können wir nicht finnisch, wir wählen etwas in mitt­lerer Preis­lage und lassen uns überraschen. Es sind Fleisch­küchlein und Kartoffeln mit einem Rest­chen kalten Reis. Gar nicht schlecht.

Die nächste Nacht schlafen wir Frauen im warmen Zim­mer und die Jungens, die gerne die Fenster geöffnet haben, benützen unseren kalten Raum. Dummerweise verpassen wir das Postauto noch­mals, und wir probieren es mit Stoppen. Ausserhalb des Dorfes sitzen wir auf einer Mauer und versu­chen unser Glück. In vier Stunden fuhr ein einziges Auto vorbei. Jetzt haben wir genug. Die ganzen vier Stunden wartete Dieter, einer der beiden Gä­ste, geduldig mit uns. Eigentlich wollte er eine rote Birke suchen zum Fotografieren, allein er kommt nicht dazu. Frierend gehen wir zurück und sogleich ins Restaurant. Mit einem heissen, dicken Kakao wollen wir uns erwärmen und mich lockt ein beson­ders langes Wort auf der Speisekarte. Mit dem Wörterbuch finden wir heraus, dass der Schluss Kompott heisst. Es entpuppt sich dann zwar als Eiscrème, was bei diesen Temperaturen nicht ge­rade das Richtige ist.

Die Musikbox stöhnt und kratzt erbärmlich und die einzige Abwechslung ist ein junges, blondes Vamp mit Schmoll­mündchen, welches sämtliche Männer im ganzen Um­kreis fixiert, was den Einheimischen grossen Eindruck macht, wie es scheint.

Endlich sitzen wir dann doch frühmorgens im Post­auto, draussen winkt uns Dieter adiö. Heute wird er bestimmt zu seiner roten Birke kommen.

Unterwegs steigen ein paar Lappen in Tracht ein und werden von uns unauffällig gemustert, Esthi denkt an ihre Mütze. Wieder geht die Fahrt durch viele Wälder. Ausser Tannen und Bäumen gibts nichts zu sehen. Einmal fah­ren wir an einer Lap­pensiedlung vorbei, unsere Lappen steigen aus. Auch von der Gegenseite kamen Autos, sogar Ta­xis angefahren, wir vernehmen, dass hier ein Markt stattfindet. In der Ferne sehen wir Rentierfelle auf­gehängt und unser Herz schlägt schneller, ein sol­ches möchten wir als Andenken kaufen, allein der Bus fährt weiter.

In Karigasniemi steigt alles aus, nur wir bleiben, wir wol­len ja noch weiter. Ein zahnloser Mann ver­sucht uns zum Aussteigen zu bewegen, allein wir bleiben und wie der Bus dann wendet, sind wir starr. Es steht doch hier nur ein einziges Haus, da stimmt doch etwas nicht! Doch wieder kommen wir nach Karigasniemi und jetzt geht uns ein Licht auf. Der Zahnlose wollte uns wohl zum Warten auffor­dern. Nun steigen viele Lappen zu und die Luft wird dic­ker. Vor einem Haus liegt ein Stück Schlachtvieh am Boden, ein Lappe schlägt mit einem Beil ein Bein davon ab und steckt es in einen Sack, den er dann direkt vor unseren Nasen plaziert. Ein Ge­schmäcklein, hm­mm!!

Wir rollen über die Grenze und sind in Norwegen. In Ka­rasjok, der Endstation, steigen wir aus. Vier Stunden müssen wir auf die Weiterfahrt warten. Wir schlendern im Dorf herum, auf der Suche nach Rentierfellen, aber wir finden nur solche, die zwar günstig, aber zuwenig schön sind, um unsere hei­mischen Gemächer zu zieren. Auch ein paar dürftig bezackte Geweihe sind zu haben. Zwei Lappen­frauen kommen des Wegs daher und ich zücke meinen Fotoapparat. Da streckt eine der beiden ih­re Hand vor: "Penge" fordert sie. Da Norwegisch dem Däni­schen ähnlich ist, wissen wir, dass damit Geld gemeint ist. "Ingen Penge" (kein Geld) ent­gegne ich und lasse die Frauen und das Fotogra­fieren sein. Ich denke, es gebe ja noch mehr Trachtenfrauen im Land.

Gerade rechtzeitig fällt uns ein, dass die Uhren auf nor­wegischem Boden wieder zurückgestellt werden müssen. In einem Restaurant analysierten wir die Lappen. Sie sind klein, braun, mit leicht schräg ge­stellten Augen, schwar­zem Haar, abstehenden Oh­ren, ordentlich grossen Na­sen, Spitze leicht nach oben gebogen, ziemlich faulen Zähnen und wac­kelndem Gang.

Und nun kletterten wir in unseren Bus, unserem Endziel - Hammerfest - entgegen. Je weiter wir in den Norden kommen, desto kälter wird es, eine alte Tatsache! Unter­wegs steigen Soldaten zu, immer mehr und mehr. Schon ist der Bus gestopft voll, doch draussen stehen noch etli­che andere. Alle müssen rein! Eine Mosterei oh­neglei­chen entsteht. Vor uns, hinter uns, neben uns - überall Soldaten. Alle Sitze haben Kopfstüt­zen, nur derjenige Sitz vor mir nicht. Ich halte mich krampfhaft an der Lehne vor mir fest, denn es rüt­telt bedenklich. Plötzlich legt mein Vordermann sei­nen Kopf zurück und reibt ihn lange und wohlig auf meinen Händen. Nach der ersten Verblüffung be­kommen Esthi und ich einen grauenhaften Lach­krampf, wir können uns kaum mehr erholen, immer wie­der gluckst es in uns auf. Einige Soldaten lachen mit uns, die Stimmung ist nicht schlecht...

Um 19 Uhr ist schon stockdunkle Nacht, der Wind heult erbärmlich, und in Hammerfest prasselt der Regen nie­der. Der Buschauffeur zeigt uns das Grandhotel, und was wollen wir bei dem Wetter weiter suchen. Wir haben Glück, ein einziges Zim­mer ist noch frei, und es ist das einzige Hotel weit und breit. Es ist nicht gerade billig, und am andern Morgen beschliessen wir, schnellstens eine andere Unterkunft zu suchen. Die Aussicht aufs Meer ist zwar einzigartig, doch der Blick auf die langsam an­rol­lende Ebbe im Portemonnaie stimmt uns nach­denklich.

Hammerfest - es regnet noch immer. Wasserdicht ver­packt gehen wir auf die Zimmersuche. Am Ver­hungern sind wir auch! In einem Souvenirladen er­stehen wir Massen von Karten für unsere Lieben. Beiläufig frage ich nach einer Pension und prompt erhalten wir ein Angebot. Der Preis ist günstig und weil der Sohn der Familie Taxi­fahrer ist und zufällig gerade hereinschaut, werden wir gratis zu unserem neuen Logis gefahren. Wir laden unser Gepäck ab und kehren sofort wieder ins Zentrum, um unsern Hunger zu stillen. Nach langem Suchen finden wir endlich ein Restaurant, leider kalt und unfreundlich, und ohne grosse Freude verzehren wir die trocke­nen Wurst­brote, denn etwas anderes gibt es nicht.

Trotz des Regens will Esthi den nahen Berg be­steigen, es handelt sich um einen baumlosen, mit Gras bewachse­nen Hügel hinter den kleinen, farbi­gen Häu­sern der Stadt. Ich selber bin zu faul und mehr fürs Trockene. Es scheint mir eine Ewigkeit zu verstrei­chen, bis sie wieder zurück ist. Ich male mir die grössten Schauergeschichten aus, doch dann er­scheint sie, zufrieden mit sich und der Welt. Entge­gen meiner Vermutung hat sie das Haus prima gefunden, und steif vor Kälte ist sie auch nicht. Riesen­vögel, schwarz wie die Nacht, seien da oben gewesen, berichtet sie, es sei zum Fürch­ten ge­wesen, der Krimi "Die Vögel" sei ihr in den Sinn ge­kommen, allein es habe sie keiner gepickt.

Am Abend schlendern wir durch die nördlichste Stadt von Europa. Tausend Lichter spiegeln sich im Wasser, es ist romantisch. Leider ist die Luft nicht überall angenehm, teilweise riecht es nicht nach Veilchen - vermutlich wieder eine Fischfabrik.

Anderntags verlassen wir unser Reiseziel, das im Regen und bei Kälte nicht hält, was wir uns vorge­stellt haben. Um halb zwei Uhr fährt das Schiff weg. Wie Spielzeug­häuser auf einem Sandhaufen kommt uns vom Schiff aus Hammerfest vor. Die Möven schwirren um unsere Köpfe, die Leute win­ken und doch nehmen wir ganz ohne Weh­mut Ab­schied. Zehn Stunden Schifffahrt stehen uns be­vor, und Esthi schluckt ihre Tablet­ten gegen Seekrank­heit. Zuversichtlich hoffen wir auf hohen Wellen­gang - damit es etwas zu erzäh­len gibt. Der Wind weht wirklich unerhört, aber noch fährt das Schiff äusserst ruhig. Ein paar Bur­schen gegenüber stel­len ein Grammophon auf und schon ertönt flotte Musik. Auf den verschiede­nen Sofas lagern die Leute und manche schlafen (oder tun so, als ob). Ein Tourist sitzt stumm und unbeteiligt da, dem Aussehen nach vermutlich ein Amerikaner.

Doch da beginnt es zu schaukeln, immer mehr und mehr. Der Grammo geht nicht mehr, die Nadel hüpft auf der Platte. Ein Mädchen mit Kessel und Schrupper kommt aufs Deck. Doch da es noch nichts Handfestes aufzuput­zen gibt, wäscht sie verzwei­felt das Deck auf. Zuvor­kommend hebe ich vor dem Schrupper meine Beine, und alle andern tun mir nach.

Auf und nieder, auf und nieder, auf und nieder. Es wiegt uns beängstigend. Arme Esthi, sie liegt bleich auf dem Sofa und kämpft gegen das Schlechtwer­den. Am Reeling draussen füttern bereits die Er­sten die Möven, andere lehnen bleich an der Wand. Die angebundenen Stühle schlittern herum, die Gläser rutschen auf den Tischen, ich aber mar­schiere fröhlich herum, denn mir macht das alles nichts aus.

Mit der Zeit gab es ein Zusammengehörigkeitsge­fühl und dabei werden auch Bekanntschaften ge­schlossen. Gun­nar, ein grosser blonder Junge, kommt zu uns herüber. Die grosse Langeweile ist vorbei. Er verspricht, uns in Tromsö zu einer gün­stigen Unterkunft, der Jugendher­berge, zu füh­ren. Und da wir um Mitternacht ankommen, sind wir darüber sehr froh. Auch der vermeintliche Ameri­ka­ner taut langsam auf, und siehe da, er ist aus Bo­ston, und er friert auch wie wir. Er möchte gerne in die Schweiz reisen und eine Zeit lang dort bleiben, um als Skilehrer viel Zubehör einzukaufen für die USA. Er erzählt uns aus seiner Heimat und schenkt uns zum Abschied silberne Dollars zum Andenken.

Gunnar bringt uns zur Herberge, und - ob­wohl es 10 Mi­nuten nach Mitternacht ist - werden wir noch hereingelas­sen.

In einem Raum, wo noch viele andere sitzen, füllen wir die erforderlichen Formulare aus und bezahlen gelassen die Strafe für das Zuspätkommen. Unser Zimmer ist noch leer und wir fragen uns, wann wohl unsere Mitbewohne­rinnen kommen werden. Zwei Stunden später kommen sie herein, reden und la­chen laut, rauchen, und eine nimmt gar noch ein Buch ins Bett. Wir sind recht sauer, tun aber, als schlafen wir. Endlich wird um 3 Uhr das Licht ge­löscht. Um 6 Uhr rasselt ein Wecker, lange und ausgiebig, dann herrscht wieder Ruhe. Um 9.30 Uhr sind wir reisebereit und verlassen diese un­gastliche Stätte. Wieder einmal regnet es, und wir fah­ren per Bus weiter. Wir haben nicht einmal mehr Zeit zum Geld wechseln, und nur mit Mühe bringen wir das Fahrgeld zusammen. Es bleibt uns noch ei­ne einzige Krone übrig.

Diese Fahrt nun übertrifft alle bisherigen in Sachen Hol­pern. Es ist eine erstklassige Schüttelmassage. Finnlands Strassen liessen zu wünschen übrig, aber die Hauptstrasse Tromsö-Narvik ist das Schlimmste, was wir auf dieser Reise je erlebt ha­ben. Glitschige Kur­ven, Lö­cher, Löcher, Bodenwel­len, provisorische Brücklein über reissende Bäche, uns tritt der Angstschweiss auf die Stirn. Eine Frau, die unsern Schrecken bemerkt, schenkt beiden von uns eine saftige Birne.

Nun geht es über einen Pass und in jeder Kurve steigt mir die Angst hoch. Plötzlich halten wir vor einem See. Was nun? Wir müssen aussteigen und der Bus fährt auf eine Fähre, wir gehen ebenfalls. Unten drin ist eine Gaststube, doch mit nur einer Krone bleiben wir lieber an der frischen Luft. End­lich ohne Angstgefühle können wir die schöne Na­tur vom sicheren Deck aus betrachten. Später gehts wieder auf die Strasse, dann nochmals übers Wasser und am Abend lau­fen wir mit einer Fähre Narvik an. Wir sind entzückt von diesem Ort, seiner Lage, seinen Häu­sern. Etwa 16'000 Menschen le­ben da, im einzigen eis­freien Hafen von Norwegen. Fast die ganze Stadt ist vom Meer umspült. Im Hotelverzeichnis finden wir ein Hotel Breidablik, Doppelzimmer von Kr. 20 - 22.- "Haben Sie noch ein Doppelzimmer für Kr. 20.-?" Nein, leider ist nur noch eins für 26.- frei. So geht es überall, man wird mit günstigen Preisen ange­lockt und muss dann mehr be­zahlen.

Die Aussicht vom 4. Stock des Hotels, das auf ei­nem Hügel steht, ist einmalig. Wir sehen über die ganze Stadt sehen und auf drei Seiten aufs Meer hinaus. Auch im Zimmer hat es Wasser, und Was­ser ist bekanntlich zum Waschen da, fallieri und fallera. Nach einer halben Stunde hängt die Zen­tralheizung voller Wäsche, Esthi hat geduscht, ich habe ein Bad genommen. Auch die Haare kamen wieder ein­mal dran. Und jetzt ab und ins Bett.

Auf der Hauptpost fragten wir nach Briefen und freudig nehme ich einen von meinem Brieffreund entgegen. Gut­gelaunt spa­zieren wir zum Bahnhof und erstehen die Billete Narvik-Trondheim. Der einzige Zug von Narvik aus fährt jedoch nach Schweden und wir müssen zuerst mit dem Postau­to weiter. Gut, dann sieht man auch etwas vom Land. Zum Glück erwischen wir zwei Plätze vorne und können die Aussicht geniessen, und zwar 8 Stunden lang. Unterwegs haben wir ei­ne Stunde Aufenthalt. Dann fahren wir mit dem Zug weiter. Es ist 19 Uhr, die Betten in unserem Coupé sind be­reit, wir haben fliessend kalt und warm Wasser, Seife und Handtücher liegen bereit, und selbst ein Nachthafen mit Direktabflussloch aus dem Zug ist vorhanden. Es lebe der Luxus!

Im Nachbarscoupé sind zwei Burschen, die mit un­serem Bus aus Narvik kamen und mit denen wir schon auf der Fähre geplaudert haben. Nun stehen wir alle draussen im Korridor und setzen die Plau­derei fort. Da das Reisen müde macht, wir aber noch nicht ins Bett wollen, weil wir ohnehin kaum schlafen können, gehen wir in den Salon­wagen. Kjell, einer der beiden, füttert uns mit Trauben und Mut­ters selbstgebackenen Milch-Kartoffel-Herz­form-Kuchen. Um 22 Uhr verziehen wir uns in un­sere Betten. Im dritten Bett schläft eine dicke Frau mit sanftem Schnarchen. Dies, und viel Gerüttel und Vibrationen, besonders in den vielen Tunnels, hal­ten uns wach. Das Bett wäre zwar bequem, ver­mutlich bin ich doch noch eingenickt, denn plötzlich weckt mich Esthi und ich reali­siere, dass ich so­eben von einem Bett träumte.

"Erika" - "Erika, wann sollen wir in Trondheim an­kom­men?" Der Zug rasselt durch die Landschaft und eine halbe Stunde später kommt uns der Kon­dukteur wecken, es ist sieben Uhr früh, und es reg­net. Was sollen wir bei diesem Wetter einen gan­zen Tag lang in Trondheim? Es ist eine recht gros­se Stadt und un­ter Kjells Führung be­sichtigen wir immerhin einen Teil davon. Und dann kau­fen wir unsern Fahrschein nach Oslo.

Die Landschaft ist nun ähnlich dem Appenzeller­land, auch die Häuser, scheint uns. Nur die Leute sind länger. Und nun erscheint noch die Sonne, und auf einigen Ber­gen liegt schon Schnee. Unser Beschützer hat seinen Sitzplatz in einem andern Wagen (die Plät­ze sind nume­riert), doch er kommt zu uns, Nume­rierung hin oder her. Kjell spricht sehr gut Ameri­kanisch, denn er war ein paar Jahre Ma­trose und hat die halbe Welt bereist. Obgleich wir nie steil hinauf fahren, sind wir plötzlich auf 1027 Me­ter über Meer. Die Gegend ist eher trostlos, und es schneit sogar ein bisschen, doch der Zug ist schön ge­heizt.

Oslo: Vor dem Hotelnachweisschalter stehen viele Leute, unser einheimischer Mitfahrer bringt uns da­her zu einem ihm bekannten kleinen Hotel. Es ist wohl et­was düster, liegt aber in der Nähe des Bahnhofs, was uns wichtig ist. Dann zeigt er uns das Königs­schloss, den Hafen und sonst noch al­lerlei. Am besten gefällt mir das Rathaus, über­haupt Oslo ist schön, besonders bei Nacht, im Lich­terglanz der Reklamen.

Mit vielen guten Ermahnungen und Warnungen vor zweifelhaften Geschöpfen nimmt Kjell mit leicht traurigem Gesicht von uns, nach immerhin 36stündigem Zusam­mensein, Abschied.

Eigentlich hatten wir im Sinn, nach Bergen zu fah­ren, allein ein Zug fährt erst am nächsten Abend, und so lange wollen wir nicht warten, also fahren wir weiter. Unser Tagesziel ist Arendal. In der Do­mi­nobar genehmigen wir uns zum Abschied noch zwei belegte Brote und gehen dann zum Hotel, um das Gepäck zu holen. An der Re­ception erhalten wir einen Brief. Von wem denn einen Brief? Ausser Kjell kennt uns kein Mensch, und das ist nicht seine Schrift. Auf dem Umschlag stehen deutlich unsere beiden Namen mit dem Zusatz "aus Winterthur". Wir staunen, öffnen den Umschlag und schütteln den Kopf. Der Text des Briefes lautet folgendermassen:

"Gnädige Frl, Ich möchte sie bit­ten, heu­te um 15 Uhr 30 Minuten zur Domino Bar zu kommen. Sie erkennen mich mit Bart und Ab­zeichen der deutschen JV-Polizei am Hemd oder Jac­kett. Es handelt sich um eine Angelegenheit aus der Schweiz, wo ich meine Ver­folgung auf­nahm. Sie sind in Skandinavien am 13.9. an­ge­kommen und in Norwegen am 20.9. Zuletzt waren sie in Narvi). Fühlen Sie sich nicht beunruhigt, es ist nur eine nichtssagende Angele­genheit.                     H. Wieseck"

Da stimmt doch was nicht. Der Schreiber spinnt ja, er schreibt, er verfolge uns seit langem... Verfolgen, gaahts na! Das ist ja lächerlich. Unser Zug fährt in einer Stunde und wir haben keine Ge­legenheit mehr zum Überlegen. Wir fragen den Portier, aber der weiss anschei­nend von nichts. Unsere Reaktion folgt auf dem Fusse: Schreib­papier, Kugel-schreiber und Briefumschlag her.

"Gnädiger Herr

Infolge frühzeitiger Abreise sind wir nicht in der La­ge, Ih­rer "Einladung" Folge zu leisten. Ihr Brief ist ein guter Witz, von Verfolgung kann keine Rede sein, zumal wir nicht seit 13.9., sondern 13. März in Skandinavien sind. Jedermann kann Namen und Daten aus der Hotelkartei beziehen. Falls Sie uns nicht vergessen können, geben wir Ihnen zu allfäl­liger weiterer Verfolgung einen Tip: Wir fahren nach Kristianssund und dann durch Dänemark "back to Switzerland".

PS.: Das war ein plumper Annäherungsversuch! Sie können uns auch schreiben: Postlagernd Flens­burg."

Obwohl wir einem Hauch von Abenteuer keines­wegs abgeneigt sind, bleiben wir eines dummen Scherzes we­gen nicht länger in Oslo. Auf dem Weg zum Bahnhof halten wir Ausschau nach bärti­gen Männern, begegnen tatsächlich einem jungen Mann, der uns schon gestern aufgefallen ist. War's der? Die Sache wird ewig ungeklärt bleiben.

Fast kommen wir zu spät, eine Minute vor Abfahrt haben wir das Billet in der Hand und krampfhaft suchen wir den rechten Zug. Geschafft. Drinnen ist praktisch alles be­setzt, halt, da sind noch zwei Plätze frei. Mit schalkhaftem Lächeln begrüsst uns der neue Platznachbar. War der nicht heute auch in unserem Hotel? Neben mir duftet ein älterer Mann verräterisch nach Alkohol. Er fragt uns wo­her und wohin und zwischendurch geht er hinaus, um einen kräftigen Schluck zu nehmen. Zeitweise schläft er. Ziemlich angeheitert fühlt er sich ver­pflichtet, uns ans rechte Ort zu bringen.

Gottlob sagt uns der Kondukteur rechtzeitig Be­scheid, wir steigen aus. Und dann gehts mit einem kleinen Züglein weiter. Kaum sitzen wir ab, kommt der Säufer angewankt und setzt sich freudig zu den "two swiss girls". Der Gute will uns unbedingt zu sich nach Hause einladen, er sei jeweils auch in fremden Ländern froh, wenn ihm jemand helfe. Dann nickt er wieder ein, und wir benützen die Ge­legenheit, zu ver­schwinden. Wie er unseren Ab­gang be­merkt, er­zählt er laut unsere Story. "Die beiden Schweize­rinnen waren in Hammerfest, stellt Euch vor, in Ham­merfest, jaja." Nun weiss der ganze Zug unse­re Ge­schichte.

In Arendal sind wir die ersten, die aussteigen und hinter dem kleinen Bahnhöflein verstecken wir uns , bis der alte Saufkerl aus dem  Blickfeld entschwun­den ist.

Mühelos finden wir ein Hotel, das günstig ist, etwa die Hälfte des Preises im Grandhotel von Hammer­fest. Herr­liches Wetter und ein reichliches Früh­stücksbuffet stimmten uns am andern Morgen fröh­lich. Auf dem Markt kaufen wir Aepfel ein, etwas, was wir uns lange nicht genehmigten, ganz kleine "Grünggel" zwar, aber immer­hin Aepfel. Arendal gefällt uns, es ist ein sauberes, hübsches Städt­chen, mit schneeweissen Häusern bis weit in den Hügel hinauf und es wirkt direkt sonntäglich nach all den bishe­rigen bunten Norweger-Orten.

Das erste Mal in Norwegen halten wir wieder ein­mal ein Auto an. Schon der erste Wagen stoppt. Schreckens­bleich steigen wir später wieder aus. "Der letzte Autofah­rer" ruft Esthi erregt aus. Ja, das Au­tostoppen hat so seine Gefahren, man weiss nie, mit welcher Art Fahrer man es zu tun bekommt.

"Glück hat man zwar beim Anhalten in Norwegen, doch es sind ja furchtbare Fahrer. In unsern gan­zen 7 Monaten Skandinavien sahen wir kein einzi­ges Unglück, und hier in Norwegen gleich zwei an einem Tag." Das war eine tiefsinnige Bemerkung.

O Schreck, o Schmerz, das Schiff nach Hirtshals, Däne­mark, fährt erst um 2 Uhr nachts ab und das dauert noch 13 Stunden. Obwohl das Wetter schön ist, graut uns vor der langen Wartezeit. Wir haben jetzt Stalldrang und möchten so schnell als möglich weiter. Unsere Reise besteht sowieso nur noch aus Warten. Warten auf Autos, auf die Oeffnungszeiten der Postämter, auf die Auto­busse, auf Zugsabfahr­ten, auf besseres Wetter.

Beim Herumschlendern entdecken wir in der Höhe hinter der Stadt sanfte, runde Felsen, Wäldchen, Gras. Die Romantik winkt. Dort hinauf klettern wir nun und sind entzückt von der Gegend, der Aus­sicht und der Ruhe. Lange Zeit sitzen wir auf dem Felsen und lesen. Erst am kühlen Abend gehen wir langsam zur Stadt zurück. Diesmal benützen wird den Weg und gelangen so durch ein äusserst hüb­sches Wäldchen, vorbei an Weihern, Birken und Felsen.

Ab 22 Uhr darf man aufs Schiff, bis dahin vertrei­ben wir uns die Zeit in einem Café. Dann holen wir unser Gepäck in der Aufbewahrung und lösen die Fahrkarte. Vor uns am Schalter stehen ein paar Schweizer, zuerst sprechen sie französisch, doch der am Schalter versteht nichts. Da ertönt das typi­sche Schweizerhochdeutsch - unverkenn­bar, woll­ten die sich wichtig machen mit ihrem Franzö­sisch?

Wieder hat unsere Kabine kein Bullauge, es ist zum Wei­nen. In der Nacht fängt das Schiff plötzlich stark zu schwanken an. Wir liegen im Bett, doch mal stehen wir fast auf dem Kopf, dann wieder ste­hen wir fast auf den Füssen. Allerlei trübe Gedan­ken umschleichen mich. Könnte man das Ufer wohl schwimmend er­reichen? Doch wir erreichen Däne­mark am Morgen trocken. Wir schälen uns aus den Leintüchern, wippend ziehen wir uns an, wippend kämmen wir uns, und wippend packen wir un­sere Taschen.

Am 29. September stehen wir wieder auf däni­schem Boden, und fast fühlen wir uns zuhause. Der Zug bringt uns nach Fredrikshavn und beim Bahnhof stehen zwei Hotels, wir wählen natürlich das günstigere und erhalten ein maximales Zimmer zu einem guten Preis. Wir "woh­nen" den ganzen Tag. Wir packen aus, sortieren, packen wieder ein, waschen, schreiben, liegen auf dem Bett und le­sen. Dann suchen wir ein Kino und nicht weit ent­fernt läuft "Term of Trial", ein englischer Streifen.

"Wie weit kommen wir wohl heute?" fragen wir uns am andern Morgen. "Wenn wir Glück haben, viel­leicht bis Flensburg". Den Rucksack mit vielem un­nötigem Ballast, Souvenirs und so, haben wir zur Post gebracht, nun schleppe ich die schwere Ta­sche abwechslungsweise mit dem rechten und lin­ken Arm. Wirklich, in Dänemark geht's wieder gut mit Stoppen. In Aarhus setzt uns einer am Anfang der Stadt ab und wir marschieren und mar­schieren. Am vermeintlichen Ende der Stadt stehen wir still und winken. Ein NSU Prinz sticht uns ins Auge, da ein Freund von uns einen solchen fährt. "Hast Du gesehen, wie der herausgelacht hat", fragt Esthi. Ich sah es. Wir wundern uns, was da so lustig ist. Zwei Minuten später fährt er auf der andern Seite zurück, wendet und hält vor uns an. Es sei nicht leicht, mitten in der Stadt (was!?) zu stoppen. Er lädt uns ein, führt uns zum Zentrum, durch dieses hindurch und entlässt uns am andern Stadtende. "Viel Glück" ruft er uns freundlich zu und macht wieder kehrt. Das nennt man Freundlichkeit!

Und dann kommt ein Opel mit einer Flensburger-Num­mer. Zwei junge Männer verladen unser Ge­päck und mit ihnen können wir wieder einmal Deutsch sprechen und sogar bis Flensburg mitfah­ren. In ziemlichem Tempo zischen sie los, oft haar­scharf ein Unglück vermeidend, ziemlich frech überholend und übermütig. Esthi schwitzt Blut, ich sehe es ihr an. Wir machen uns auf allerhand ge­fasst. "Wenigstens koste die Überführung der Lei­che nicht so viel, Asche sei ja leicht" flüstert mir Esthi zu... Manchmal beginnt es im Wagen zu stin­ken. Das sei der Auspuff, denn sie haben nur eine Attrappe, den richtigen hätten sie verloren. Eben kommt wieder eine Welle und der Fahrer öffnet in rasender Fahrt die Türe - gopfridstutz - spinnt der wohl? Wir

halten unsern Atem an und das Blut ge­friert in unsern Adern. Türe zu - gottlob, wieder mal gut gegangen. Nichts gegen Übermut, aber solche Lausbubereien verachten wir. Trotz der unmögli­chen Fahrweise sind es zwei ganz nette Typen. Sie raten uns, in Kollund in die Jugendherberge zu ge­hen, da diese besonders schön sei. Direkt vor der Türe laden sie uns aus. "Auf Wiedersehen, vielen Dank." "Vergessen Sie nicht, auf der Fähre zollfreie Zigaretten zu kaufen! Und wenn Sie über 20 sind, können Sie sogar Spirituosen mitnehmen", ist der Rat der beiden. Nun, wir brauchen nichts von bei­dem. Den Weg zur Fähre haben sie uns im Vorbei­fahren gezeigt, die Fahrt dauere 25 Minuten und koste 50 Pfennige.

Die Jugi ist ein riesiger, alter Gutshof, samt Türm­chen und Erkern ein höchst romantisches Gebäu­de, inmitten von Tannen und Bäumen. Wir schlafen ruhig und zufrie­den bis in den Morgen hinein. Das Morgenessen über­rascht uns in seiner Reichhaltig­keit. Zufrieden und satt packen wir unsere Sachen, wir haben jedoch keine Ah­nung wann eine Fähre geht. Esthi putzt nach dem Billet­kauf ausgiebig die Nase und schon fragt uns ein Unifor­mierter, ob wir denn nicht mit wollten. "Doch", "Na dann sofort", heisst es, hinter uns wird das Tor geschlossen und schon legen wir los.

1. Oktober: Wir sind in Deutschland, nach langer Zeit können wir alles Geschriebene verstehen, wie­der einmal  können wir mit jedem sprechen. Froh und übermütig spa­zieren wir in Flensburg herum. Doch schon die erste Per­son, die wir nach einer Strasse fragen, gibt uns Antwort auf dänisch... Doch, doch, sie könne auch Deutsch, sagt sie auf unsere Frage hin, aber sie habe unserer Ausspra­che nach gedacht, wir seien Däninnen.

Durch das ZOB-Reisebüro erhalten wir ein günsti­ges Zimmer. "Hier muss es sein". Aber das betref­fende Haus sieht eher wie eine Spelunke als wie ein Hotel aus, wir gehen trotzdem hinein. Es ist aber wirklich das Hotel "Klosterkrog". Wir werden durch die Beiz geführt, gelan­gen durch einen Hin­terhof und eine schmale Treppe hin­auf zu einem langen, schmalen, dunklen Korridor, an dessen Ende unser Zimmer liegt. Es ist sehr einfach, nied­rig, doch angenehm. Der Ausblick zeigt zwar weder schöne Hintergärtchen, noch das Meer, sondern ein Teerdach, die Hinterfront eines alten Hauses und in der Ferne eine Baustelle. Die Toilet­te im Korridor, nein, da­von lieber nichts. Jedenfalls be­ruhigt uns das Vorhanden­seins eines  Feuerlö­schers; eine Feuerleiter suchen wir vergeblich, wir hoffen jedoch, dass nichts passiert.

Dann spazieren wir drei Stunden lang durch die Ort­schaft. Viele alte Männer mit Schirmmützen und Spazier­stock fallen uns auf. "Sicher die Uniform ei­nes Alters­heims, damit keiner verloren geht." Esthis Witz in allen Lebenslagen macht die Reise beson­ders amüsant.

Flensburg hat 96'000 Einwohner, die Hälfte davon muss sich auf der Strasse befinden, denn wir müs­sen uns rich­tiggehend durch die Massen schlän­geln. In einem Re­staurant essen wir Bockwürste und Kartoffelsalat, lieber hätten wir zwar Poulets gehabt, doch unser Kassensturz mahnte zur Zu­rückhaltung. Vor unseren Augen turnt draussen am Gerüst ein Maler herum. Jetzt klopft er gar auf seinen Magen und deutet auf unser Essen. Doch am Schluss will er nichts wissen von unserem Kartoffelrest...

Ein Kaminfeger kommt uns entgegen. Schnell am Knopf gedreht. "Aber er trägt ja keine Socken!" - "Doppeltes Glück!" Bei einer Lotterieausgabestelle kaufe ich für 20 Pfennige ein Los. "Ich habe nie Glück in solchen Dingen" erkläre ich entschuldi­gend, aber oha! 10 Mark habe ich gewonnen und be­komme sie gleich ausgehändigt. "Da sagt sie noch, sie habe nie Glück", lacht der Losverkäufer und ei­ne danebenstehende Frau kann sich kaum erholen. Wie ich dann beim Unterschreiben noch gleich die Adresse hinschreiben muss, löst das noch mehr Begei­sterung aus. "Nehmen sie das Los als An­denken mit" ruft uns der Verkäufer noch nach.

Leider regnet es am andern Morgen in Strömen, und ans Autostoppen ist nicht zu denken. Im "Klosterkrog" warten wir lange, bis es Zeit ist, auf den Zug zu gehen. Ein alter Mann, genannt Heiner, erzählt halb weinend von seiner gestohlenen Ak­tentasche. "Drei Tage schon währt dieses Gejam­mer", sagt der Wirt. "Heiner, hör schon auf, wir ha­ben unsere eigenen Sorgen." Doch Heiner denkt nicht daran, und jeder Neuankommende erfährt die traurige Geschichte. "Diese Hunde, diese elenden, die ernähren sich von so 'was" klagt Heiner. "Erzähl doch lieber mal 'nen Witz oder ein Erlebnis aus deiner Jugend, dein er­stes Liebesabenteuer" will der Wirt ablenken, allein, Hei­ner will lieber schimp­fen. "Max, wenn du den Tango tanzt" singt die Wir­tin, denn ein Max kommt soeben herein. Seine Sanda­len lösen bei diesem Wetter allgemeine Heiterkeit aus. "Dabei ist das so praktisch, da kann das Was­ser auch gleich wieder raus" rechtfertigt er sich schmunzelnd.

Im Zug nach Hamburg setzen sich zwei Matrosen zu uns. Sie erzählen von ihren Abenteuern und bieten uns eine Stelle an auf ihrem Schiff. Im Ham­burg warten wir in einer Schifferkneipe auf den An­schlusszug der beiden. Tische und Stühle beste­hen aus Fässern, und alles trinkt aus den Fla­schen, nur wir beide haben ein Glas erhalten. Wir lachen viel und es ist sehr lustig mit den beiden Matro­sen.

Am späteren Nachmittag kommen wir an der Ree­per­bahn vorbei. Neugierig gehen wir durch die Gassen. Es ist natürlich noch viel zu früh, der rich­tige Rummel geht erst spät abends los. Bunte Lichter, eine Beiz an der an­deren, Revuen werden angekündigt, Cabaretts, Showbu­den, Wurststände, trotz der frühen Zeit ziemlich viel Volk. Aber keine Radaubrüder und keine Betrunkenen. Wir besu­chen aber nur das Wachsfigurenkabinett, das aber eher eine Enttäuschung ist. Schon um 22 Uhr sind wir im Bett, und dies in Hamburg, wo die Nächte doch so lang sind!

Am andern Morgen versuchen wir es wieder mit Stoppen. Schon während wir noch am Laufen sind, und eine gün­stige Stelle suchen, hält ein grosser Lastwagen neben uns, und wir können in die Kabi­ne hineinklettern. Vier Stunden lang fahren wir mit diesem und geniessen die Sicht von hoch oben. Leider ist aber nichts Besonderes zu sehen. Kaum draussen, nimmt uns wieder einer mit, aber wieder einmal ein grässlicher Fahrer. Er fährt kon­stant in der Mitte der Strasse, eher links sogar, kommt ihm einer entgegen, stoppt er ab. In jeder Kurve bremst er, und wenn er überholt, dann nur an unübersicht­lichen Stellen oder vor Kurven. Er fährt zittrig wie ein Greis und zu allem Elend erzählt er noch von seiner Braut und de­ren Familienangelegenheiten. Zum Anfang sagt er, dass er in Eile sei, doch dann fragt er plötzlich, ob wir nicht "Einen springen liessen", so fünf Mark sei doch wirklich nichts für uns. Doch wir machen ihm klar, dass wir weder Geld noch Lust hätten zum Einkehren und sind froh, dass wir das Auto bald darauf verlassen können.

Nun fahren wir nach Essen, wo ein Abenteuer auf uns wartet. Während unseres halbjährigen Aufent­halts in Dänemark haben wir mal bei einem Ausflug nach Kopen­hagen an einer Wartehäuschenwand die Adressen von zwei deutschen Jungs abge­schrieben und hierauf begann ein emsiger Brief­wechsel. Klar, dass wir unsere Brief­freunde auch mal sehen wollen. Direkt beim Bahnhof Essen bekommen wir das letzte Zimmer. Es sind irgendwelche Anlässe hier, die Hotels sind alle vollbesetzt. Esthi isst eine Wurst, und ich sitze dabei. Ein Mann mit nur einem Bein setzt sich zu uns und fängt zu reden an. Er behauptet steif und fest, ich hätte schwarzes Haar (habe aber braunes) und sagt, ich sei ein schwarzer Teufel. Schliesslich sagt er, er werde mich in Winterthur besuchen, er erfahre die Adresse beim Wirt. Deshalb studiere ich mir einen falschen Namen und eine andere Adresse aus, al­lein, wir müssen uns gar nicht eintragen.

Es ist Wochenende und wir werden von unsern Brief­freunden abgeholt. Achim und Sepp fahren mit uns für zwei Tage ins Sauerland und führen uns durch die schönsten Gegenden. Leider gefällt uns der Briefwechsel selber besser als die dahinter ste­henden Schreiber...

Am Montagmorgen können wir mit einem jüngeren Mann nach Wuppertal fahren. Das sei schön, so lange Ferien zu haben, meint er, er hätte schon lange keinen Urlaub mehr gehabt. "Weshalb, was arbeiten sie denn?" frage ich. "Kriminalpolizei." "O, hoffentlich weiss er nichts von unserem letzten Mord", flüstere ich Esthi zu. Er müsse in Wuppertal einen Teenager abholen, der durchgebrannt sei.

Mit dem besten Fahrer unserer ganzen Reise und dessen Freund fahren wir von Wuppertal weiter nach Mannheim. Ein schöner Tag, gute Musik, charmante Begleiter, was will man mehr! "Mer san Oesterreicher" erklä­ren sie uns. Während der Fahrt hält einer seinen grossen, saftigen Apfel nach hin­ten und sagt einla­dend: "Beiss'ns amal!"

Auf der Autobahn gibt es eine unfreiwillige Pause, weil nämlich das Benzin plötzlich ausgegangen ist. Die Ben­zinuhr spuckt anscheinend. Sie seien Au­toverkäufer und hätten den Wagen soeben erstan­den, erklären sie uns. Alles Schimpfen und Fluchen nützt nichts, sie stossen das Auto auf den Pan­nenstreifen, und einer muss mit dem Kanister auf die Benzinsuche gehen. Endlich, nach einer Stun­de taucht er wieder auf, und fröhlich geht die Fahrt weiter. In Mannheim bringen uns die Kavalliere zu einem Hotel, tragen uns sogar das Gepäck hin und zum Abschied sagen sie, dass sie nun einen Freund besuchen würden. Ob sie, falls dieser nicht zuhause sei, mit uns ausgehen dürften. "Sagen Sie's nur, wenn Sie nicht wol­len." Doch wir sagen freudig zu, da es aber erst 19 Uhr ist, rechnen wir nicht damit.

Der nächste Morgen beschert uns ein wehmütiges Ge­fühl, es ist der letzte Tag unserer Reise. Und nochmals geht alles prima. Mit einen grossen Last­wagen können wir bis an die Schweizer Grenze mitfahren. Für das letzte Stück von Rheinfelden bis Winterthur benützen wir die Schweizerische Bun­desbahn, denn in der Schweiz wollen wir nicht stoppen. Sie würde sich genieren, wenn sie je­mand sähe, der sie kennt, sagt Esthi.

In unserer Stadt steht weder eine Blechmusik noch un­ser Stadtpräsident am Bahnhof, auch keiner der fünf, die uns bei der Abreise im März zum Abschied gewunken haben.

Erika (73)




 

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20. Januar 2014 1 20 /01 /Januar /2014 16:55

 


Liebe Besucher des Blogs
Liebe Vortragszuschauer



Schon mehr als ein Jahr bin ich nun schon zu Hause. Der Alltag ist zurückgekehrt und trotzdem gibt es viele spannende Projekte welche ich verfolgen darf. Zum Beispiel arbeite ich im ersten Schweizer Team mit, welches am Solar Decathlon Wettbewerb teilnimmt. Dieses Projekt in einem motivierten Team macht enorm Spass und ich bin völlig davon überzeugt, dass das nachhaltige Bauen wichtig für unsere Gesellschaft ist.
 



Sehr wichtig ist mir auch das mitmachen in einem modernen jungen Chor namens molto cantabile. Die kommenden Konzerte im Frühling in Ettiswil (22.  Und 25. Mai 2014) und das Konzert im KKL werden fantastisch werden.

 

 


(Schönster Abendstärn von Hansruedi Willisegger. Bei einem Auftritt in Neuchatel.)


Schliesslich hat sich auch die Gelegenheit ergeben, dass ich diesen Vortrag noch einmal zeigen kann. Dies aufgrund eines Artikels im Migros Magazin. Falls es aktuelle Auftritte gibt, informiere ich auf olalei.ch darüber.


Ich hoffe auf jeden Fall, dass ihr mit viel Schwung gerutscht seit und wünsche euch ein tolles 2014.

Freundliche Grüsse

Cyrill Burch

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6. November 2012 2 06 /11 /November /2012 23:37

Liebe Freunde und Leser

Endlich ist es soweit.
Wochen brauchte es, bis der Vortrag das erforderliche Niveau erreicht hat.

Monate der Vorbereitung für alles Drum und Dran.

Nun stehen wir vor dem Start der öffentlichen Vorführungen.

Im Herbst eher im Raum Luzern, danach im Frühling in der restlichen Schweiz.
Die genauen Angaben über Ort, Datum und Preise gibt’s auf www.olalei.ch

Die eigentlichen Tourneeinfos gibt’s unter www.vivamos.ch

 

Vielleicht sieht man sich ja dort.

 

Gruss

Cyrill

 

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29. September 2012 6 29 /09 /September /2012 13:55

 

 

Sufficiency 

 

 

You are guilty.

Because you are part of this world.

Because you are part of the riche world.

How many times have we heard such things? We waste water, while poor children in Africa are dying of thirst. We consume the world to the dead.

That’s right.

 

But!

 

And what could be a solution for it?

 

 

Introduction:


We live in a highly capitalised reality. And we do a usage and wastage of resources as it has never been in the last 200’000 years. There have been other ancient civilisations disappearing, because of their unsustainable destruction of the environment. But this time we are a united humanity. We are globalised. We are all sitting in the same boat.

Historical isolation doesn’t exist anymore.

We are a networked world of brothers and sisters. 

But if we go on with the world, as we do it now, we are going to enslave big parts of the world, just to satisfy the desire for resources of a few rich ones.

 

We have to blame us, to be the main factor, of causing worldwide suffering. It’s our cars that need too much resource. Because we want meat, the jungle gets cut down. One of the keys, to liberate us of this guilt, is self-reduction. But this is only the beginning of what I understand of Sufficiency.

 

When I first mentioned this word, people reacted with confusion or ignorance. Some couldn’t classify me, because I wear normal clothes and don’t act as a freak. Furthermore are people bored of such a “do- gooder”. All this educational know-it-all, who scrutinizes our every step, telling us what is right and what is wrong, is getting annoying. You shouldn’t eat meat, our plastic is killing fishes and the CO2 destroys the nature.

But how do you want to decide for others? You can only do it for yourself!

 

For me, sufficiency is the personal decision to reduce necessities in life, but to realise and enjoy it more consciously.

It’s about everything! We are greedy or even addicted of meat, clothes, entertainment, Facebook, IPhones and attention.

And everything we like, we would like to keep.

We mistake ‘’to be’’ with ‘’to own’’

And we want to have more then we need.

What an epic mistake.

What insanity….

You can observe daily, how dangerous wealth is. The more you have, the more you can lose.

 

 

 

Angry about myself

 

The first weeks, after traveling almost two years, I was shocked about all this rubbish at home. Useless things, what I bought. A lot of clothes, I only wore twice. After this, it’s left in a corner, between the dusts. Don’t we have normally only about 5 favourite T-shirts we really wear? There might be a pair of shoes we wear every day, and a jacket we love. We only keep the other things because we bought too much or we aren’t able to separate of it. Because of memories, promises or the regret of having spent such a lot of money for it.

One of my brothers has 7 winter jackets.

7!

I began to throw away. Bags after bags. If I don’t really need it, I don’t want it. And I won’t buy anything new. Until the shirts are really broken, but I only want to buy as much as I will give away. Tons of Souvenirs. All this things are making your life heavy and inflexible. We are enslaved by our past and the rubbish we kept of it.

I was tramping for many months only with absolutely necessary things in my backpack. This made decisions easier. But the most of the people are completely unable to get rid of their personal rubbish.

Me!

Mine!

My memories!

My rubbish!

Irritation. Numbed of old habits. We never ask: ‘Do I really need to buy this?’ or ‘Do I really need to keep this?’ But instead we keep everything we can and buy as much we can. Until everything is full, the basement is impassable and we are forced to take away the biggest things.

 

 

 

Bought corpses

 

It’s the same for food. Why do we buy in the supermarket a piece of a dead cow, packet into plastic? Do we have any connection to these animals? Have you ever killed to eat? We aren’t able to slaughter an animal, but we eat plentiful meat. Isn’t it a contradiction? Of course there are thousands of reasons not to eat meat. But I’m never going to be a vegetarian.

I love meat.

I go fishing!

I catch, kill and eat it on the same day. That’s what I think is direct. Just the natural way.

Sufficiency doesn’t mean to choose a part of our life and to demonise it and to fight against it. Vegans, who are teaching the world, are in my opinion to fanatic, even religious in their fight. Observe what crazy life we live in, reduce it but be better aware of it.

Feels good!

Last Sunday I had a wonderful steak. I got it of the farm of my cousin and I virtually knew the cow’s name.

 

 

 

If not, you go to hell!

 

There are many reasons to reduce, but realise our consumption better. But a special reason I observed during my trip, was religious.

Meanly all the religions or communities do know sufficiency.

Asceticism

Ramadan

Fasting

In Buddhism it’s even the first step to enlightenment.

But these big teachings of important direction pointers and founder of religions might be misunderstood and changed into symbolism and tradition. Instead of a personal decision, to live life more consciously, they threaten people with fear of hell or bribe them with the image of a perfect heaven. Often I observed this big self- display of selflessness. Humbleness degenerated to Self- glorification.

The original idea of these teaches might have been self-reduction. And as a modern word for it, I use sufficiency.

 

 

 

Adapted

 

This doesn’t mean to break up with your old life. We live were we have been born. As much as one poor Indian girl couldn’t decide where she was born, as much are we not guilty to start in this part of the world. Just live a normal life in Switzerland. Not everybody has to share these ideas. Just decide. Maybe you will only eat meat twice a week. Or you own only 2 pairs of trousers. It might be a good idea to sleep on the ground without a bed. Or you could drink just one beer less on Saturday night.

Whatever.

It shall be your personal decision.

 

 

 

 

 

This text was written based on following articles.

ZE Fazit1 (conclusion1) über den Mensch

ZE Fazit2 (conclusion2) über die Natur

ZE Conclusion3 (english) the future

Dhamma Vipassana I

Dhamma Vipassana II

 

 

 

 

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28. September 2012 5 28 /09 /September /2012 10:32

 

 

Suffizienz

 

 

 

Du bist schuldig.

Weil du ein Teil dieser Welt bist.

Weil du ein Teil dieser reichen Welt bist.  

Dieses Gefühl wird uns vermittelt. Wir hier vergeuden Wasser, während in Afrika die Kinder verdursten. Wir konsumieren die Welt tot.

Das stimmt.

 

Mit aber.

 

Was wäre eine Lösung?

 

 

 

 

Einführung:

 

 

Unsere hochkapitalistische Realität mit ihrem enormen Verschleiss von Ressourcen bringt die Welt an Grenzen, welche die Menschheit in den letzten 200‘000 Jahren nie so erfahren hat. Doch anders als in der Vergangenheit, wird nicht eine Kultur, ein Volk untergehen. Sondern die Welt sitzt in einem Boot.

Isolation ist nicht mehr.

Eine vernetzte Welt von Brüdern und Schwestern.

 

Ein Schlüssel um sich von dieser Schuld des Verursachens des Elends zu befreien ist Selbstreduktion.

Doch das ist erst der Anfang, von was ich unter Suffizienz verstehe.

 

Als ich das erste Mal dieses Wort erwähnte, reagierten die Leute mit Ahnungslosigkeit. Man kann es schlecht einordnen, da ich ganz normal wirke und normale, aktuelle Kleider trage. Ausserdem ist man sich diese Weltverbesserer schon gewohnt. Das Lästern über unsere Welt ist einem langsam langweilig. All diese Besserwisser! Man darf kein Fleisch essen, wegen dem Plastik sterben die Fische und wegen dem CO2 stirbt die Natur. Man tut sich zusammen zu Gemeinschaften und schon fast religiösen Verbänden.

Doch man kann und soll nicht für andere Entscheiden, man kann dies nur für sich selber tun.

 

Unter Suffizienz verstehe ich den persönlichen Entscheid das Leben zu reduzieren und es besser zu realisieren. Es geht um jeden Bereich. Wir sind süchtig nach Fleisch, Kleidern, Unterhaltung, Facebook, Iphones und Aufmerksamkeit.

Denn alles was uns gefällt, wollen wir behalten.

Wir meinen zu Sein, was wir besitzen.

Und wir wollen mehr Sein.

Was für ein Irrtum! Was für ein Wahnsinn…

Bis ans Ende.

Viele beobachten täglich, wie materieller Reichtum gefährlich ist. Je mehr man besitzt, umso mehr kann man verlieren.

 

 

 

Wut auf mich selbst.

 

 

Die ersten Wochen, als ich nach fast zwei Jahren zurückkam, war ich geschockt über all den Müll den ich aufbewahrt habe. Unnützes Zeugs, welches gekauft wurde. Man hat es 2 Mal getragen, danach liegt es in einer Ecke und sammelt Staub. Ist es nicht so, dass man eh nur die beliebtesten 5 Stücke trägt? Man hat ein paar Lieblingsschuhe, eine Lieblingsjacke. Alles andere ist Zeugs, das nur da ist, weil man zu viel kauft und weil man sich nicht trennen will.

Einer meiner Brüder hat um die 7 Winterjacken.

7!

Ich begann alles wegzuschmeissen. Alles was ich nicht unbedingt brauche kommt weg. Und nichts wird gekauft. Nur wenn ein T-Shirt wirklich Löcher kriegt, wird eingekauft. Dann aber nur soviel wie man wieder weggibt. Säckeweise Schuhe, Boxen, Souveniers.

Monatelang bin ich mit dem Nötigsten herumgereist, so war das Entscheiden einfach.

Die meisten Leute sind aber völlig unfähig sich von ihrem Müll zu trennen.

Ich!

Mein!

Mein Müll!

Völlig irritiert und betäubt, wird nicht erst gefragt ob ich was kaufen muss, ob ich was aufbewahren muss. Sondern wenn immer möglich, behaltet man alles was man kann. Bis der Keller unpassierbar wird und man gezwungen ist, das gröbste wegzugeben.

 

 

 

Gekaufte Leiche

 

 

Das selbe gilt für das Essen. Wieso kaufen wir Stücke von Kuhleichen in Plastik verpackt aus dem Supermarkt. Haben wir irgendwelche Verbindung zu diesem Tier? Haben wir je getötet um zu Essen? Wir sind nicht in der Lage ein Tier zu zerlegen, aber essen massenhaft Fleisch. Ist dies kein Wiederspruch? Es gibt tausende Argumente den Fleischkonsum zu reduzieren.

Ich werde nie Vegetarier sein. Ich liebe Fleisch. Auch fische ich, töte und koche den selben Fisch am selben Abend. Dies ist direkt. Natürlich.

Suffizienz bedeutet nicht fanatisch ein Teil unseres Lebens zu verteufeln und zu bekämpfen. Veganer welche die Welt belehren sind mir zu krass, zu religiös. Aber es bedeutet sich selbst bewusst zu sein, wie abgehoben wir leben, und es zu reduzieren, wo man kann. Dafür besser zu realisieren was man hat.

Das Stück Fleisch vom letzten Sonntag war einzigartig köstlich. Es kam vom Hof meiner Cousine und ich weiss quasi den Namen der Kuh. So fühl ich mich einfacher. Besser.

 

 

 

Sonst kommst du in die Hölle!

 

 

Es gibt wohl viele Gründe, wieso wir weniger, aber bewusster konsumieren sollten. Ein Grund, welcher ich auf der Reise bemerkt habe, ist religiös.

So gut wie alle Religionen, alle Gemeinschaften, kennen Suffizienz.

Askese

Ramadan

Fasten

Für Buddhisten ist es sogar die erste Stufe zur Erleuchtung.

Aber diese Lehren von grossen Wegweisern, grossen Religionsgründer sind wohl ein bisschen auf schiefe Wege gelangt. Zu Symbolik und Tradition. Anstelle von einem persönlichen Entscheid, das Leben bewusster anzugehen, wird mit Hölle gedroht oder mit dem Himmel gelockt. Die zur Schau Stellung von Selbstreduktion ist alles andere als Bewusster leben. Es ist zu einer Selbstverherrlichung verkommen.

Dennoch: Die erste Stufe um bewusster zu Leben und quasi neue psychische oder spirituelle Entwicklungen zu erreichen ist: Askese, Selbstreduktion.

Und als modernes Wort dafür benutze ich die Suffizienz.

 

 

Angepasst

 


 

Dies bedeutet nicht, dass man sich von dem hiessigen Leben trennen muss. Wir leben halt da wohin wir geboren wurden. Wir können genau so wenig dafür, wie das indische Mädchen im Ghetto von Mumbay. Man darf normal und unauffällig in der Schweiz leben. Man muss nicht jeden von diesen Überzeugungen einnehmen. Aber man isst einfach nur noch zwei Mal pro Woche Fleisch oder besitzt nur noch zwei Hosen. Vielleicht entscheidet man sich ohne Bett am Boden zu schlafen oder man trinkt ein Bier weniger im Ausgang.

Wie auch immer.

Es ist ein persönlicher Entscheid.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Artikel ist auf Basis von diesen Artikeln entstanden:

ZE Fazit1 (conclusion1) über den Mensch

ZE Fazit2 (conclusion2) über die Natur

ZE Fazit3 (Deutsch) über die Zukunft

Dhamma Vipassana I

Dhamma Vipassana II

 

 

 

 

 

 

 

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17. Mai 2012 4 17 /05 /Mai /2012 17:24

 

For people, who are interessted into crazy projects: 

Für alle die noch nicht genug vom Reisen haben:

 

Theres a friend bicycling  around the world. 

He just started last week and I was on his good bye party to see his first meters on the bike. Kind of special to see him driving away, while I try to integrate myself into my old world.
For everybody who's interessted: www.travel4peace.ch

Ein Kollege fährt mit dem Velo um die Welt. Jetzt.

Er ist gerade letzte Woche gestartet und ich war bei seiner Verabschiedung dabei. Eigentlich komisch ihn wegfahren zu sehen, während ich gerade probiere wieder zu Hause anzukommen. 

Für mehr information: www.travel4peace.ch

 

 

Here is the vid of his start: 

Hier ein Clip über sein Start:

 

 

 

 

Theres a detailed Trailer about his Trip:

Es gibt auch einen ausführlicheren Trailer über seine Reise:

 

 


 

 

 

I think its quite risky to plan a trip of such a lot of years. Its unpredictable if you really finish it around the world. And the previewed way is more illusion then fixed plan. I guess its a bad idea to go through Kashmir and in Burma does no ''over-land-VISA'' exist! Papua and the Torres straight doesnt have any streets or ferries on the marked way. This is the reason why most people would never promote a tour as ''around the world''. But in the end its not importand. Its just essential to move, to go. On the way its always possible to find new solution.

And the inspiring thing is anyhow to see the enthousiasm and ideas of this young men!  

 

Sicherlich ist es gewagt Jahre zu planen und voraus zu sagen ob man schlussendlich wirklich um die Welt kommt. Auch die Route ist mehr Illusion als Plan. Im Moment ist zum Beispiel der Kashmir wohl keine gute Idee, für Burma bekommt man kein ''über land VISA'' bei Papua gibt es bei der gezeichneten Route weder Strassen noch Fähren. Deshalb promoten nur wenige Distanzfahrer die Tour von Anfang an als Weltumrundung Aber schlussendlich ist dies alles egal: Wichtig ist es zu gehen. Unterwegs muss man dann sowieso immer wieder neue Lösungen finden. 

Ausserdem ist es auf jeden Fall faszinierend von dieser Energie und den Ideen dieses jugen Mannes angesteckt zu werden. 

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5. Mai 2012 6 05 /05 /Mai /2012 21:57

It was a big promise! 

They told me, its importand to them, to write a letter if I'm back in my village with my people. I have to write them if I'm back home and if I'm fine. 

While re-reading it, I realized the unique perspective of the letter: 

 

Es war ein grosses Versprechen! 

Sie sagten mir eindringlich, wie wichtig es für sie ist zu wissen ob ich gut zu Hause bei meinen Leuten ankommen werde. 

Während dem Kontrollesen bemerkte ich die spezielle Perspektive des Briefes. Deshalb erwähne ich ihn hier: 

 

 

Dear John 

 

I'm back home! 

After 22 month of traveling, I'm finally back home. 

Me belong long Switzerland. But me laikim Papua Neugini! 

After Sera I went to Angoram, Goroka, Lae, Bulolo, Port Moresby, Alotau and back to Indonesia. I never used planes and was walking a lot of days. After this I missed my family very much. So I went home! 

I hope you and your village are fine! I had a great time with you. I liked the fruitgarden around your house and the endless beach of your village. 

In my country peoples life is very stressful. Theres not a lot of time for the family and the friends. Nobody has gardening and nobody knows how to go hunting. Theres anyway not enough forest with animals left.... 

...But I'm happy to be back in my village with my friends and my family. Switzerland is very safe and moderne, whats very convenient. We have a lot of Stoas and Kaikai bars. Just sometimes I miss your village and I hope to come back one day to visit you again. 

Tell everybody: Cyrill Lukas is back with his people and shows at home pictures of your village and tells stories about your life and your food. 

Me laikim gud pla kaikai saksak. 

 

Seeyou again my friends! 

 

 

Cyrill Burch 

 

 

Lieber John 

Ich bin zu Hause! 

Nach 22 Monaten des Reisens bin ich wieder zurück! 

Ich gehöre in die Schweiz, aber ich mag Papua. 

Nach Sera ging ich nach Angoram, Goroka, Lae, Bulolo, Port Moresby, Alotau und zurück nach Indonesien. Ich habe ja nie Flugzeuge benutzt und bin tagelang gelaufen. Nach dieser Zeit vermisste ich meine Familie sehr und ging deshalb zurück. 

Ich hoffe in deinem Dorf ist alles gut. Ich hatte ne tolle Zeit mit euch... Ich mochte den Fruchtgarten um dein Haus herum und den endlosen Strand von deinem Dorf. 

In meinem Land ist das Leben der Menschen sehr gestresst. Die haben nicht sehr viel Zeit für Freunde und Familie. Die Schweiz ist sehr sicher und modern, das ist sehr angenehm. Wir haben viele Geschäfte und Restaurants. Trotzdem vermisse ich manchmal dein Dorf und ich hoffe eines Tages euch wieder besuchen zu kommen. 

Sag allen: Cyrill Lukas ist zurück bei seinen Leuten und zeigt ihnen Bilder von eurem Dorf und erzählt ihnen Geschichten über euer Leben und euer Essen. 

Ich vermisse eure Sagogerichte. 

 

Auf das wie uns wieder sehen. 

 

Cyrill Burch 

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17. April 2012 2 17 /04 /April /2012 07:48

Switzerland

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Ich sollte Dinge tun. Ich sollte weitergehen und ein neues Leben aufbauen... aber ich musste innehalten und einfach mal ein paar Tage in meiner alten Welt umherspazieren. Das ist meine Heimatstadt.

I should do things. I should go on and build up my new life... But I had to stopp a while and just wandering my hometown.   

 

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Plötzlich kommt dieses komische Gefühl. Es ist mir alles fremd. Die Seele von allem, dass ich beobachte ist neu. Es gibt kein Detail, kein Haus, kein Tier und kein Berg welche ich wiedererkenne. Klar ist physisch alles immernoch gleich. Aber meine Gefühle, Einstellungen und Gedanken bei allem noch so Vertrauten ist anders.

Es fühlt sich an wie in einem Traum. Es fühlt sich falsch an.

 

But suddenly I had this feeling. Everything is strange. The soul of everything has changed. No detail, house or animal is recognisable... Of corse, almost everything looks the same when I left Switzerland, but my feelings, ideas and thoughts are different.

It feels like a dream. It feels wrong.

 

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Und plötzlich sehe ich chinesische Touristen welche Schwäne füttern Fotos schiessen. Nun da ich viel von deren Hintergrund weiss, nun da ich gesehen habe wie sie bei sich zu Hause leben, ist es ein völlig anderes Bild. Früher wäre ich daran vorüber gelaufen. Heute weckt solch ein Anblick tausend Erinnerungen. 

And suddenly I've seen a chinese tourist feeding some swans and taking some pictures. Before I wouldn't had mentioned it. But now, that I know there background, now that I can imagin how they live, its completely different. Thousands of memories awake in the moment I shot this picture. 

 

 

The pictures of this Blog has never been changed or photoshopped.

 

 

 

 

 

 

 

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15. April 2012 7 15 /04 /April /2012 07:43

Switzerland

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Erste Eindrücke von zu Hause... 

The first impressions of my home... 

Perfekt! Meine ersten Tage in der Schweiz waren toll!! Ich wurde von allen verwöhnt, von meiner Mutter, der Familie, den Freunden und dem Wetter! Die Sonne ist nicht so selbstverständlich wie in vielen südostasiatischen Ländern. Es kann manchmal tage- oder wochenlang regnen. Meine erste Wochen waren einfach traumhaft! 

OMG. My first days back in Switzerland have been great! I'm just spoiled! Of my Mum and the family, the friends and the weather. Sun is rare in Lucerne. It can be cold and raining for days or sometimes weeks. My first week was just beautiful. 

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Links die erste Sekunden in MEINEM Bett in MEINEM Zimmer. Rechts bestaunte ich den Ortner, welche meine Mutter füllte mit all dem Administrativen welches daheim anfiel. 

On the left: The very first seconds in MY bed in MY room. On the right side: I was estonished about all the paper work my mother did for me while I was traveling. 

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Vieles hat sich überhaupt nicht verändert... Aber mein jüngerer Bruder war ein Knilch als ich ging. Jetzt ist er ein zwei Meter Sportler der Löfti wurde und eine Geschäftsidee verwirklicht! (www.rentashit.ch) Jetzt brauche ich den älteren Bruder um den jüngeren zu ''bodige'' 

A lot didn't change. But my younger brother was just a boy when I left. Now that I'm back, he's bigger then me, makes every day sport, is lieutenant in the civil army and starts his own business... (www.rentashit.ch) Now I neet the older brother to get rid of the younger. 

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Meine Eltern kochen zusammen ein grosses Menü. Moderne Männer im Westen können kochen und helfen je nachdem in der Küche mit. Alle Jungs unserer Familie bringen es zustand ein gutes Gericht zu machen. 

My parents are cooking together a big menu. Modern men in the west do know how to cook and they help in the kitchen. All the boys of our family can cook a lot of things. 

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Frühling! Das bedeuted viele Blümchen die aus der Wiese wachsen, warmes Wetter und fröhliche Menschen. Der lange kalte Winter ist schliesslich am verschwinden und alle freuen sich auf die nächste Jahrezeit. 

In einem Shopping Zenter fallen mir schliesslich die Bananen auf. Ich mag diese Früchte nicht mehr so wie früher. In den tropischen Ländern gibt duzende verschiedene Arten. Hier nur eine, welche fade und immer gleich schmeckt. 

Spring! Its getting warmer after a long and cold winter. People are happy, the sun is shining and a lot of flowers are coming out of the ground everywhere. 

In the shop I observe the bananas. I don't like this fruits anymore as much as before I traveled. They all taste the same. Theres only one kind of in our shops. In tropical countries exist dozends of different sort of bananas. 

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Ein normaler Tag in meiner Stadt. Es gibt Busse welche mit Strom fahren, Leute die geschäftig umherlaufen um Dinge zu erledigen oder zu konsumieren. Die Autos sind alle teuer und ohne Kratzer. Es gibt so gut wie keine Strassen mit Schlaglöcher und in der Nacht werden diese Zonen sogar beleuchtet. 

Mir fallen vorallem zwei Dinge ein, wenn ich die Schweiz heute sehe. Sie ist professionel und fertig. 

Alles ist professionel. Jedes kleinste Geschäft, ja sogar die jüngsten Schüler. Sie alle sind schick angezogen und besitzen ein Smartphone. Improvisation ist selten möglich oder wird geächtet. Selbst für Wegwerfprodukte muss die höchste Qualität verkauft werden, sonst akzeptieren es die Kunden nicht... 

Fertig. Alles ist abgeschlossen. Alles bis ans Ende gedacht. Für eine neue Autobahneinfahrt am Arsch der Welt werden gigantische Umfahrten gebaut. Beim joggen zwischen Inwil und Buchrain fallen mir zwei kleine aber millionenteure Unterführungen auf, welche gebaut wurden, ohne dass sie jemals benützt würden. 

A normal day in my city. There are bus, driving with electricity and people are walking around busy to organise things, to enjoy the sun or to consume. The cars are expensive and without scratch. There are no streets with potholes. And big parts of the city are enlighted during the night.

In these days, two words came to my mind to describe Switzerland. Its finished and professional. 

Everything is professional! Every small shop, even every young student! Most people are dressed in the new style of this summer and everybody owns a smartphone. To improvise is not possible or proscriptive. Even if its about throw- away things, it must be the best quality, if not, it's not going to be accepted by the consumers... 

Finished! Everything is finished. Every thing is thought till the end. A motorway entrance can be in the end of the world, but they build huge circumnavigation- roads to reduce the disturbance for the residence. The matter of expense for this? Some million dollars! 


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Mit offenem Mund spaziere ich durch die Altstadt. Es ist unglaublich wieviel von diesen unglaublich alten Gebäuden noch heute stehen. Luzern hat mehr Seele als die allermeisten Orte die ich besucht habe auf der Welt. Aber man muss aufpassen beim flanieren. Die Ladenöffnungszeiten sind mindestens so mittelalterlich wie die Gebäude. Am späten Nachmittag schliessen alle Läden. Es gibt keine Möglichkeit später noch etwas einzukaufen. Auch die Kioske sind zu. Kleine Shops wie 7/11 gibt es nicht und 24 Stunden Öffnungszeiten sind per Gesetz streng verboten. Weltweite Seltenheit! 

I'm walking through the city with an open mouth. Its amazing how many old buildings suvived till today! Lucerne has soul! More then the most places I visited in the last two years. But you have to be carefull, the shop hours are as medieval as the buildings. In the late afternoon everybody goes home, nothing can be bought anymore. Something like the 24 hours- 7/11 shops doesn't exist! Its actually quite unique in the world! 

 

Persönlich: Ich hatte einen guten Start. Aber alles ist noch komisch. Ich fühle mich wie nach einer durchgemachten Nacht. Immer. Ich lass mir ein bisschen Zeit mich einzuleben. 

Personal: Ich had a good start. But everything is strange. I fell alway like after a long party- night. I take my time to get used to home... 

 

 

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13. April 2012 5 13 /04 /April /2012 07:40

Switzerland

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...Mummy... 

 

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WOW. Ich hatte viel zu tun, es kamen viele Freunde und Bekannte an den Flughafen. Ich dachte schon, dass meine Mutter was organisieren würde, aber ich hätte nicht gedacht, dass soviele es bis nach Zürich machen konnten... 

WOW. I was busy at arrival, there have been a lot of friends on the arrival hall. I knew, my mum gonna try pick me up on the airport, but I didn't expect so many people to come even to the airport to Zurich... 

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Etwas woran ich realisierte wie lang ich weg war, waren all die Neugeborenen welche ich bei der Ankunft zum ersten Mal halten konnte... Der Kleine links war wohl ein bisschen verwirrt... Wenn alle froh sind, dass ich zurück komme, wieso weinen dann einige? 

Wow, BABIIIES! That's how you realize it, how long actually you've been away... A lot of new babies are there! I guess the little boy on the left didn't understand: If we are happy to see each other again, why does some of them cry? 

 

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Ich genoss es mit den Leuten zu diskutieren. Viele von ihnen habe ich 2 bis 3 Jahre nicht mehr gesehen. 

I enjoyed to meet all this friends. I haven't seen the most of the in the last 3 years. 

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Zurück in Luzern stand ein grosses Festessen bereit welches die Mutter gekocht hat. Etwas das ich unterwegs gelernt habe ist, dass die Kochkünste meiner Eltern nicht selbstverständlich sind. In einem Monat gibt es selten zweimal das gleiche Gericht. Sie wissen es verschiedene schweizer, italienische, deutsche, französische, englische, amerikanische, chinesische oder andere Rezepte zu kochen. Unglaublich! 

Back in Lucerne, I enjoyed the big meal my mother cooked for us. Its something I realised fare away. The food at home is pretty awesome. My mother cooks seldom twice the same dish in a month. Both of my parents can cook a lot of different swiss, italien, french, german, english, american, chinese and other countries food. AMAZING! 

 

Persönlich: Ich bin nur froh zu Hause zu sein. Ich kann die Familie geniessen ohne Tausend Verpflichtungen zu haben. Ein seltener Luxus den ich wahrscheindlich nie mehr haben werde. Ich fühle mich einfach nur glücklich. 

Personal: I'm just happy to be back at home. I can enjoy my family without big obligations. This is a rare luxus and I might gonna have this situation never again in my life. 

 

 

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